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Top Jobs! 2018

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46 03/2018 Heimat der Generationen Der Plunhof in Ridnaun ein Familien-Unternehmen wie kein anderes. Mama Paula Volgger, die fünf Söhne Erwin, Peter, Günther ,Thomas, Egon; die Töchter Petra, Gabi und Erna und dazu die Enkelkinder Caroline, Katharina und Andreas, sind im Hotel tätig. Von morgens bis abends, ganz gleich an welcher Stelle von der Rezeption über die Hausdame, in Bar, Restaurant, Weinkeller und Küche, Beauty & Wellness, oder zur Outdoor- Gästebetreuung. Es ist immer ein Familienmitglied der Volggers an vorderster Front und kümmert sich in persönlicher und herzlicher Art um die Anliegen und das Wohlergehen der Gäste; Insgesamt zwölf an der Zahl. Kein Wunder, dass sich auch die Gäste ganz besonders wohlfühlen – der Begriff „Heimat der Generationen“ – trifft nicht nur auf die Gastgeber zu, sondern auch auf einen Teil der Stammgäste – einige kommen bereits mit der dritten Generation und kennen die heutigen Chefitäten schon von Kind auf! Wie kann so was funktionieren? An vorderster Stelle Paula Volgger eine starke Mama, welche den Traum Gastwirtin zu werden von klein auf in sich trug. Begonnen hat es mit einer kleinen Frühstückspension und 1979 wagte sie zusammen mit ihrem Mann den großen Schritt: Der Umbau vom heimatlichen Plunhof zum 3-Sterne-Hotel mit 33 Zimmer. „Anfangs war es nicht leicht die Betten zu füllen“, erinnert sich Paula. Doch mit so viel Herzblut und Engagement ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. In Etappen wurde das Familienhotel bis zum 4-Sterne-S-Resort mit 76 Zimmer und einer modernen Spa-Anlage ausgebaut. Mitten in einer großen Ausbauphase im Jahr 2000, dann ein schwerer Schlag – der Tod des Familien-Oberhauptes Leopold durch Herzinfarkt. „Das war eine harte Zeit“, erinnert sich Erwin, „aber es hat unsere Familie noch mehr zusammen geschweißt.“ Damals ist dann Die Familie Volgger, v.l. hinten: Erwin, Egon, Peter, Günter, Thomas; vorne: Petra, Mutter Paula, Erna und Gabi auch Bruder Thomas, der Wirtschaftsberater, in den Betrieb zurückgekommen. Auch jetzt gerade gibt es wieder eine Baustelle; investiert wird in neue Suiten, in den Spa-Bereich und der Restauration. Klare Kompetenzen – Diskussionen aber keine Streitereien Auf die Frage ob es schon mal Streit oder Uneinigkeit gäbe, kommt von Erwin die prompte Antwort: „Jeden Mittwoch gibt es eine Schlägerei ...“; aber Spaß bei Seite – auf die Frage ob es einen Chefin/Chef gibt – allgemeines Kopfschütteln. „Nein, alle größeren Entscheidungen werden im Team gefällt, andere wiederum nach Kompetenz.“ Thomas hat ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium und ist für Rezeption, Beauty und Verwaltung zuständig. Peter und Egon, in der Küche, sind ausgebildete Köche, Enkelin Caroline zuständig für Patisserie hat eine Konditoren-Lehre abgeschlossen. Petra, Gabi und Erna sowie die Enkelkinder Kathrin und Andreas sind im Service ausgebildet. Erwin als Jäger geht mit den Gästen zur Wildbeobachtung, zum Fischen und Bergwandern. Täglich um 5 Uhr steht Mama Paula auf und hilft immer noch überall dort wo „Not am Mann bzw. Frau“ ist. Interessant ist auch die familieninterne Vereinbarung, dass keine Schwiegerkinder im Hotel einsteigen bzw. tätig sind. „Das wäre des Guten dann doch zu viel“, ist Paula überzeugt und macht sich auf „zum Gartln“ ihre Lieblings- Beschäftigung. Weiter Infos zum Plunhof – der Heimat der Generationen in Ridnaun unter www.plunhof.it Top Jobs und die Faszination der Sterne Südtirols Tourismus animiert immer mehr erfolgreiche Unternehmer ein für sie neues Geschäftsfeld zu entdecken. Nur einige Beispiele: Ulrich Ladurner (Dr. Schär) Vigilius Mountain Resort, Familie Profanter (Spedition) Lodenwirt Vintl, die Familie Theiner (Fructus Meran) Theiner’s Garten-Hotel in Gargazon, Athesias Beteiligung am Hotel Therme Meran, Peter Paul Mader (Mader GmbH) Feuerstein-Resort in Pflersch, Familie Stuffer (Vitessa) Golfplatz samt Golfhotel in Seis, oder die Familie Gostner ebenfalls mit Golf und Golfhotel in Eppan. Interessant sind auch die unterschiedlichen Finanzierungsmodelle. Dazu Fritz Ziernhöld, Wirtschaftsberater aus Meran: „Erfolgreiche Unternehmer sehen die Immobilie (das Hotel) als Mittel zum Zweck. Bei einem hohen Prozentsatz Fremdfinanzierung ist eine Größe ab 180 Betten und eine gute Auslastung für den Erfolg Voraussetzung um den nötigen Cashflow zu erwirtschaften. Eine Rückzahlung von 6 bis 7 Millionen Euro in fünf Jahren sind bei den heutigen Zinssätzen realistisch – und für den Kreditgeber Voraussetzung für die nächste Finanzierung; denn nach fünf Jahren ist eine weitere Investition in dieser Größenordnung meist notwendig. Damit wird die Immobilie zur „Banksache“ und die daraus erwirtschafteten Gewinne können auch anderswo investiert werden.“ Ganz unterschiedlich sind dann auch die erfolgreichen Führungs-Strukturen in Südtirols Spitzengastronomie: Als Beispiel auf diesen Seiten drei höchst unterschiedliche Modelle: Der Plunhof, das Feuerstein-Resort und My Arbor.

aktuell 03/2018 47 Markus Huber und sein „Baumhotel“ Markus Huber, Absolvent der Hotelfachschule, HGV- Ortsobmann von Brixen, Präsident des Tourismusvereines hat die Gastronomie im Blut und in Brixen in den vergangenen Jahren einiges bewegt. Seit zehn Jahren beschäftigt er sich mit diesem Projekt, vor fünf Jahren war es bereits in der Startphase. „Doch damals hat die wirtschaftliche Krise und das wenig unternehmerfreundliche politische Klima in Brixen einen Start verhindert“, Markus Huber spricht Klartext – als HGV-Funktionär, gleichermaßen wie als Unternehmer und Gastwirt. Worin liegt die Faszination im Premiumsegment der Hotellerie 25 Millionen zu investieren? „Neue Wege zu gehen, und der Kontakt mit den Gästen, welche die schönste Zeit des Jahres, nämlich ihren Urlaub mehr oder weniger in unsere Hände legen. Das ist Herausforderung und eine starke Motivation zugleich; vielen tollen und positiven Momente mit ihnen zu teilen, sowas erlebt man nur in der Spitzengastronomie.“ Baumanagement und Mitarbeiter My Arbor übergibt man entweder als Gesamtes an ein Baumanagement oder man ist selbst täglich auf der Baustelle. Markus Huber hat sich für das Zweite entschieden. „Dieser Weg ist sicher der teurere; während des Baues fließen immer wieder mal neue Ideen und Optimierungsvorschläge ein, und als Bauherr übt man auf die lokalen Handwerker auch nicht den Preisdruck aus, der von einem Baumanagement komme würde, aber oft zu Lasten der Qualität geht.“ Und wie sieht es denn mit den Mitarbeitern aus? „Auch da sind wir neue Wege gegangen. Für die Hauptabteilungen wie Küche, Service, Spa , Rezeption und Zimmer haben wir sogenannte Teamleiter wie z.B. den Chefkoch gesucht. Diese haben sich dann ihre Mannschaft selbst zusammengestellt.“ Hat es auch funktioniert? „Es hat funktioniert und wir haben eine gute Erfahrung damit gemacht; es ist die bestmögliche Voraussetzung, dass diese Teams untereinander harmonieren und für uns war es relativ „stressfrei“. Natürlich sind meine Frau Renate und ich in Zukunft fulltime im My Arbor.“ Keine Sterne dafür eine starke Marke Insgesamt 104 Zimmer, die meisten davon 38 Quadratmeter groß und nur wenige Suiten. „Wir setzen mit unserem Baumhaus-Hotel nicht auf Sterne sondern auf eine starke Marke. Architektur, das Konzept, die Natur, das gesamt Umfeld alles ist einmalig.“ Gestartet wird am 1. Mai und das mit einer sehr guten Auslastung. Basis dafür ist eine genaue Zielgruppenanalyse, eine klare Positionierung und die darauf abgestimmten Marketingaktionen und Rezeptionsarbeit bisher. Natürlich gibt es am Anfang und zur Nebensaison Angebote ab 100 Euro pro Person für Zimmer mit Frühstück. „Das Ziel ist, wie in unseren Unterlagen zu sehen, die Preiskategorie ab 160/170 Euro für Halbpension. Dreiviertel-Pension wird es bei uns nicht geben, ich halte das ohnehin für wenig sinnvoll. Unsere Gäste sollen Mittagstisch oder Nachmittagsjause in Dorfgasthäusern oder auf Hütten genießen und abends werden sie mit kulinarischen Köstlichkeiten in My Arbor ganz besonders verwöhnt.“ Klare Worte von Markus Huber, HGV-Ortsobmann von Brixen, der in seiner Funktion und als Hotelier altes immer wieder in Frage stellt, neue Wege geht und klare Konzepte liebt. TERENTEN Neue Wohnungen verschiedener Größen nahe dem Dorfzentrum in sonniger Lage zu verkaufen. Handwerkerzone 9 39030 Terenten 0472 546178 info@klapfer.com

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