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Energie & Umwelt 2013

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8 09/2013 aktuell Verstaatlichung der Energieproduktion Die ständig wachsende Stromnachfrage während des Industrialisierungsprozesses in den Nachkriegsjahren bis in die 60er-Jahre erforderte den erneuten Aus- und Umbau der bereits bestehenden Anlagen. Im Jahr 1962 wurde die staatliche Energiebehörde (ENEL) gegründet. Auch in Südtirol wurde damit die Verstaatlichung der Energieproduktion begonnen. Erst 30 Jahre später wurde der Markt liberalisiert, ab dem Jahr 1992 der Energiesektor wieder privatisiert. Als Autonome Provinz erhielt Südtirol 1972 Kompetenzen im Bereich der Energiewirtschaft zuerkannt, fünf Jahre später wurde die Südtiroler Energiegesellschaft gegründet. Auch auf Nordtiroler Seite musste nach der Wiedererrichtung Österreichs die österreichische Elektrizitätswirtschaft neu organisiert werden. Die Tiwag-Tiroler Wasserkraft AG wurde zur Landesgesellschaft für Tirol bestimmt und hatte die Aufgabe, die Allgemeinversorgung im gesamten Bundesland sicherzustellen. Sie ging ins Eigentum des Landes Tirol über. Der steigende Strombedarf führte zu einem enormen Ausbau und Neubau von Wasserkraftwerken. Die größten Anlagen sind das Innkraftwerk Imst, das Kraftwerk Kaunertal, die Werksgruppe Sellrain-Silz, das Draukraftwerk Strassen-Amlach und das Innkraftwerk Langkampfen. Insgesamt gehören zur Tiwag neun große und mittlere sowie 36 kleine hydraulische Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.517 Megawatt. Bereits vor 120 Jahren haben wir unser erstes Kraftwerk geplant. dern auch in die sozialen Gefüge des Tales. 5.000 Arbeiter, vor allem Fremdarbeiter, die mit ihren 300 Bohrmaschinen Tag und Nacht arbeiteten, sowie rund vier Millionen Sprengsätze waren für den Bau des Kraftwerks nötig, das vom faschistischen Regime als „größtes Wasserkraftwerk Europas“ ausgerufen wurde. Zwischen 1938 und 1940 gingen auch die Großkraftwerke Waidbruck und Brixen ans Netz, 1941 wurde mit der Errichtung des Reschenstausees begonnen. 100 Prozent grüne Energie In Südtirol wird heute stärker als je zuvor auf den Einsatz umweltfreundlicher Energieressourcen, vor allem der Wasserkraft, gesetzt. Insgesamt gibt es im Land 963Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 891 MW. Dreißig dieser Kraftwerke haben eine Leistung über 3.000 kW, weitere 136 kleinere und mittlere Kraftwerke sind mit einer durchschnittlichen Leistung zwischen 220 und 3.000 kW am Netz. Mit Hilfe der Wasserkraft werden in Südtirol jährlich zirka 5,5 Mrd. kWh Strom gewonnen, damit liegt die Produktion wesentlich über dem Verbrauch in der Provinz, der rund 3,1 Mrd. KWh beträgt. Südtirol ist demzufolge ein bedeutender Stromexporteur. Seit 2011 ist die Südtiroler Wasserkraft mehrheitlich in das Eigentum Südtirols zurückgekehrt, nachdem die Konzessionen für zwölf große Wasserkraftwerke für 30 Jahre an die landeseigene SEL AG übertragen wurden.

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