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Eishockey 2018/19

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48 SPORT C

48 SPORT C 2018 Interview: Reinhard Zublasing „Ein NHL-Spieler ist das Ziel“ Reinhard Zublasing wurde am 12. Mai 2018 als Vizepräsident des italienischen Eissportverbandes FISG bestätigt. Im Vorfeld der Wahlen gab es einige Machtkämpfe. So gab es 2 Kandidaten für den Posten des Präsidenten, aber auch Gegenkandidaten bei den Eisschnellläufern, beim Eiskunstlauf oder beim Curling. Mit Johann Mulser gibt es auch einen neuen Verantwortlichen im Eisstocksport. Präsident Andrea Gios wurde mit hauchdünner Mehrheit (51,7 Prozent) wiedergewählt. > Radius: Was hat sich seit den Wahlen im Frühjahr geändert? Reinhard Zublasing: Einer der springenden Punkte, auf die ich bestanden habe, war, dass die technischen Komponenten im Verband an Techniker übergeben werden. Bis dahin waren diese Posten nicht oder nur marginal besetzt und die verschiedenen Aktivitäten wurden von ehrenamtlichen Verbands-Funktionären und dem Präsidenten selbst geplant. Reinhard Zublasing > Radius: Was funktionierte in den vergangenen 4 Jahren nicht? R. Zublasing: Die gesamte Planung der Jugendaktivität bis hin zu den Vorbereitungen der einzelnen Nationalmannschaften ist ein sehr komplexes Thema. Gerade bei begrenzten Geldmitteln muss das bestmögliche Programm erstellt werden. Dieses muss gleichzeitig langfristig ausgerichtet sein. Speziell im Eishockey vergehen von den ersten Eislauferfahrungen im Alter von 5 Jahren fast 15 Jahre, bis der Athlet gereift ist. > Radius: Was wurde in den vergangenen Monaten neu gestaltet? R. Zublasing: Unter anderem wurde die Figur des „Entwicklungsdirektors“ („Hockey developement director“) eingeführt. Mit Michael Mair haben wir den besten Mann dafür gefunden, der zum einen das italienische Eishockey bestens kennt, aber auch die notwendige Kompetenz besitzt, die Entwicklung der Spieler mit den Vereinen zu optimieren. > Radius: Um was muss sich Michael Mair in erster Line kümmern? R. Zublasing: Seine Aufgabenbereiche sind: Körperliche Ertüchtigung, verschiedene Entwicklungsstufen und die Zusammenarbeit mit den Eltern. Der Spaß am Spiel und der Traum, Karriere zu machen, müssen im Vordergrund stehen. Das ist nicht einfach. Schließlich gibt es die unterschiedlichen Aufbaustufen zwischen Kindern bis hin zu den Jugendlichen. Zudem haben wir verschiedene Situationen in den einzelnen Regionen Italiens. > Radius: Wie läuft die Planung nun ab? R. Zublasing: Michael Mair erarbeitet mit seinem Team die Programme. Diese werden dem Verbandsvorstand und den Eishockeyverantwortlichen vorgelegt. Ist das Programm finanzierbar, kann mit der Umsetzung begonnen werden, wobei die Fortschritte überprüft werden. Dazu bedarf es aber großer Ausdauer und Geduld. Erst in einigen Jahren werden wir die Früchte dieser Programme ernten können. > Radius: Die Nationalmannschaften werden in Zukunft auch neu organisiert. Wer hat jetzt das Sagen? R. Zublasing: Mit Stefan Zisser gibt es einen neuen Verantwortlichen für die verschiedenen Nationalteams. Der ehemalige Stürmer wird mit seinem Team, dem Luis Zuggal als Verantwortlicher für die Organisation angehört, die Trainer und den Betreuerstab bestimmen und die einzelnen Termine definieren. Auch in diesem Bereich ist der Faktor Geld ein großes Problem. Wir müssen sehr sparsam umgehen, da wir im Vergleich zu anderen Nationen nur über einen Bruchteil der Mittel verfügen. > Radius: Was sollen diese neuen Organisationsstrukturen bewirken? R. Zublasing: Die Aufgabe einer akkuraten Analyse der Ist-Situation steht im Vordergrund. Darauf aufbauend werden dokumentierte Programme erstellt und genehmigt. Am Ende der Saison oder nach Trainingslagern gibt es Berichte, die das Erarbeitete beschreiben und dokumentieren. Nur so kann nachhaltig eine Entwicklung vorangetrieben werden. Wichtig ist, dass die wenigen finanziellen Mittel effizient eingesetzt werden. > Radius: Was erwarten Sie sich von dieser Reorganisation? R. Zublasing: Wir müssen professionell arbeiten und den jungen Spielern, aber auch den Vereinen helfen, das Entwicklungspotenzial voll auszuschöpfen. Hier bedarf es der engen Zusammenarbeit zwischen dem Verband und den Vereinen, den Nationaltrainern und den Vereinscoaches. Wenn alle am selben Strang ziehen, dann sollten auch wir in absehbarer Zeit einen NHL-Spieler stellen können. Für mich ist das der Maßstab einer gelungenen Jugendarbeit.

Nationalmannschaft SPORT C 2018 49 Olympia 2022 im Hinterkopf Die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Pyeongchang verfolgten die „Azzurri“ daheim vor dem Fernseher. In 4 Jahren wollen sie in Peking zum 10. Mal bei Olympia dabei sein. Bis dahin ist es für die italienische Nationalmannschaft allerdings noch ein weiter Weg. Für Italien geht es vorerst darum, bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in der Slowakei den Klassenerhalt zu schaffen. Das Team von Trainer Clayton Beddoes, dessen Vertrag verlängert wurde, hatte bei der WM der I. Division Gruppe A in Budapest an einem denkwürdigen Schlusstag am 28. April dieses Jahres wirklich in allerletzter Sekunde den Aufstieg geschafft. Die „Azzurri“ rangen im letzten Spiel Slowenien mit 4:3 nieder, wobei Diego Kostner 2,3 Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer mit einem Schuss ins verwaiste Tor erzielte. Wenige Stunden später waren Armin Helfer und Co. auf Schützenhilfe von Großbritannien angewiesen. Das Team von der Insel musste gegen Gastgeber Ungarn zumindest unentschieden spielen. Und unglaublich, aber wahr: 15,8 Sekunden vor der Schlusssirene gelang den Briten nach 0:2-Rückstand doch noch der 2:2-Ausgleich, weshalb sie gemeinsam mit Italien den Aufstieg in der Tasche hatten. Der Spielplan der „Azzurri“ in Bratislava Samstag, 11. Mai 2019: Schweiz – Italien (12.15 Uhr) Sonntag, 12. Mai 2019: Italien – Schweden (16.15 Uhr) Dienstag, 14. Mai 2019: Italien – Lettland (16.15 Uhr) Mittwoch, 15. Mai 2019: Russland – Italien (20.15 Uhr) Freitag, 17. Mai 2019: Tschechien – Italien (20.15 Uhr) Samstag, 18. Mai 2019: Italien – Norwegen (16.15 Uhr) Montag, 20. Mai 2019: Österreich – Italien (20.15 Uhr) Beddoes wird sich in diesem Winter voll und ganz auf die Nationalmannschaft konzentrieren. In der letzten Saison war der 47-jährige Kanadier Assistenztrainer bei Ingolstadt und schien sich für diese Spielzeit bereits mit Asiago einig zu sein, musste am Ende aber Tom Barrasso den Vortritt lassen. Beddoes wird für mehrere Wochen nach Italien kommen, um sich so viele Spiele wie möglich anzusehen. Wie es aussieht, werden Giorgio De Bettin und Riku-Petteri Lehtonen weiterhin seine Assistenten sein. Auf dem Weg nach Bratislava wird das „Blue Team“ 2 Turniere der Euro Ice Hockey Challenge bestreiten: eines Anfang November und eines im Februar. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in der Slowakei 5 neue Doppelstaatsbürger im WM-Kader stehen werden. Schließlich haben Phil Pietroniro, Angelo Miceli, Alex Petan, Marco Rosa und Anthony Bardaro, die allesamt im Besitz des italienischen Passes sind, dann 16 Monate lang in Italien gespielt und dürften für das Land ihrer Vorfahren auflaufen. Armin Helfer Nationalmannschaften: Termine Männer: 5. bis 11. November 2018: Euro Ice Hockey Challenge in Budapest Italien trifft auf Gastgeber Ungarn, Kasachstan und Südkorea. 4. bis 10. Februar 2019: Euro Ice Hockey Challenge in Slowenien Italien trifft auf Gastgeber Slowenien, Ungarn und Weißrussland. 10. bis 26. Mai 2019: Weltmeisterschaft in Kosice und Bratislava Italien trifft in der Gruppe B in Bratislava auf Schweden, Russland, Tschechien, Schweiz, Norwegen, Lettland und Österreich. In der Gruppe A in Kosice stehen sich hingegen Kanada, die USA, Finnland, Deutschland, die Slowakei, Dänemark, Frankreich und Großbritannien gegenüber. Unter 20 8. bis 14. Dezember 2018: Weltmeisterschaft der I. Division, Gruppe B in Tychy Italien trifft auf Gastgeber Polen, Ungarn, Slowenien, Ukraine und Japan. Unter 18 14. bis 20. April 2019: Weltmeisterschaft der I. Division, Gruppe B in Szekesfehervar Italien trifft auf Gastgeber Ungarn, Slowenien, Österreich, Japan und Großbritannien. Frauen 6. bis 12. April 2019: Weltmeisterschaft der I. Division, Gruppe A in Budapest Italien trifft auf Gastgeber Ungarn, Österreich, Dänemark, Norwegen und die Slowakei. Frauen Unter 18 7. bis 13. Jänner 2019: Weltmeisterschaft der I. Division, Gruppe A in Radenthein Italien trifft auf Gastgeber Österreich, Deutschland, die Slowakei, Lettland, Ungarn und Dänemark.

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