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Golf in Südtirol 2018

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46 02/2018 aktuell Golfverband FIG, der Ryder Cup Was das eine mit dem anderen zu tun hat, mag auf den ersten Blick unverständlich sein. Wenn man beginnt die Hintergründe zu durchleuchten, kann man aus Sicht der Region Trentino-Südtirol nur den Kopf schütteln. Verstehen wird das ohnehin kaum einer. Dabei ist man in Südtirol in Sachen nationaler Sport- Verbände samt deren Spitzenvertreter ja einiges gewohnt. Man nehme als Beispiel der vergangenen Jahre die Verbänden wie Fußball, Eishockey, Skiverband usw. Dazu einen Erklärungsversuch zur derzeitigen Situation im FIG, dem nationalen Golfverband. Der Verband hat sich, mit Unterstützung höchster Politischer Vertreter, für das weltweit größte und spektakulärste Golfevent – dem Ryder Cup 2022 (Vergleichskampf Europa - Amerika) beworben und mit einer perfekten Präsentation auch den Zuschlag bekommen. Soweit so gut! Die Vorbereitungen zum Ryder Cup laufen seit zwei Jahren. Dazu gehören jährlich das Rolex-Italien Open, 2018 in Gardagolf und weitere hochwertige Turniere (Senioren, Junioren-Challenge, usw.) verbunden mit großem finanziellen Aufwand. Allein beim Italien Open 2018 in Gardagolf geht es um Preisgelder in der Höhe von über 7 Millionen Euro. Gute Werbung für Italien Den Ryder Cup gibt es bekanntlich alle zwei Jahre, abwechselnd wird das Turnier in Amerika und Europa ausgetragen. Dieses Jahr wird in Paris gespielt, 2020 wieder in Amerika und 2022 eben in Italien. Der Ryder Cup zählt zu den zehn meist verfolgten Sportveranstaltungen der Welt und ist in „golfbegeisterten Ländern“ wie Amerika, England, Schottland, Schweden, Australien usw. ähnlich zu bewerten wie eine Fußball-EM in Italien. Auch die Zahlen des letzten Italia Open sprechen für sich: 75.000 Zuschauer kamen in den Club Milano. Der Werbewert für „Italien Livestyle“, Tourismus und Golfanlagen wird entsprechend hoch sein – sowie die Kosten für das spektakuläre Event! Das Gesamtbudget für Vorbereitungsphase, Ryder Cup 2022 und die Verpflichtungen danach, werden von Insidern mit weit über 100 Millionen Euro beziffert. Die Finanzierung erscheint im Rahmen der perfekten und gewonnenen Präsentation verbal gesichert – „alla Italiana“, irgendwer wird schon bezahlen ... Ein Aufschwung für den Golfsport? Im Rahmen der Präsentation hat die FIG-Spitze auch noch weitere Versprechen angekündigt wie z.B. jährlich 10.000 neue Mitglieder für die Italienischen Golfclubs zu „akquirieren“. Außer den großspurigen Ankündigungen ist aber bisher nichts passiert – zumindest nichts Positives. Aus der Sicht der regionalen Verbände wie z.B. Südtirol/Trient – eher das Gegenteil. Über neue „Makro-Golf-Regionen“ wie dem Veneto soll das Ganze in Angriff genommen werden – ohne Konzept und ohne finanzielle Zusicherung. Alle Entscheidungen in Rom bzw. bei den neuen Makro-Verbänden, alle Arbeit samt Eigenfinanzierung bei den Golfclubs. Alles Geld zum Ryder Cup Man braucht Geld für den Ryder Cup, für tolle Outfits der Verbands-Spitze, für internationale Präsentationen und feudalen Abendessen ... Dafür soll die Jugendförderung in den Golfclubs seitens des Verbandes (letztes Jahr bekam die Region noch 12.000 Euro), wesentlich gekürzt werden. Im Endeffekt wird es wohl ein tolles Golf-Event mit 100.000.000 TV Zuschauern werden, wer immer es auch bezahlen wird. Bis dahin ist man in Sachen Südtiroler Jugendförderung in erster Linie von Sponsoren und der Sportförderung durch die Autonome Provinz abhängig. Gefragt sind in diesem Zusammenhang auch die Unterstützung der Golfkids durch deren Eltern, Kreativität der heimischen Golfbetreiber und Golfclubs sowie des Südtiroler FIG-Delegierten Moreno Trisorio! Das Konzept der Jugendförderung Moreno Trisorio der Südtiroler Delegierte des nationalen Golfverbandes (FIG) gibt nicht so schnell auf. Als ehemaliger Eishockey-Profi, Kapitän des HC Bozen, und fünffacher Italienmeister sind ihm „italienische Verhältnisse“ keine Unbekannte. Zudem ist er Golfer aus Leidenschaft und weiß wie wichtige es ist junge Leute für diesen Sport zu begeistern. Mit eine klaren Konzept hat er letztes Jahr in Zusammenarbeit mit den Golfclubs die „Junior Golf School Südtirol/ Alto Adige“ ins Leben gerufen. Auf 20 Seiten werden die Turnieraktivitäten 2018 samt Jugendförderung präsentiert. Im Gegensatz zum konzeptlosen, nationalen Verband hat Trisorio mit einem klaren Konzept die Golfclubs schon überzeugen können. Mit Freude berichtet er von der Zusage der Südtiroler Golfclubs pro Mitglied 5 Euro für die Jugendförderung bereit zu stellen. Bei etwa 2.200 Mitgliedern in den ganzen Clubs sind das immerhin 11.000 Euro. Auch

aktuell 02/2018 47 und die Jugendförderung … Golfkids am Petersberg mit Golf-Pro Anthony Jackson Golf-Pro Rudi Knapp mit Golfkids im Trainingscenter Freudenstein bekannte Firmen unterstützen die Initiative und waren auf regionalem und nationalem Niveau, bei den Turnieren und anderen Veranstaltungen präsent. Außerdem haben sie dazu beigetragen den Bereich der Junior-Golfspieler zu unterstützen. Auch seitens der Autonomen Provinz sollte ein entsprechender Beitrag möglich sein. Die genannten 45.000 Euro als jährlichen Finanzbedarf für die Südtiroler Golfjugend sind mit professioneller Arbeit eine zu realisierende Summe – und Profi war Moreno Trisorio ja lange genug! Südtirol-Junior-Team und Golf-Trentino Eine Kooperation auch mit Riccardo Gaifas, dem Landesdelegierten vom Trentino. Das gemeinsame Ziel: Die Besten aus den Junior-Spielern der Region zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam zu trainieren und sich auf die wichtigsten Wettbewerbe auf nationaler Moreno Trisorio – als ehemaliger Eishockeyprofi, mit Golf Single-HCP, ein Vorbild für die Golf-Jugend. Ebene vorzubereiten. Damit wurden die Voraussetzungen und die Ansporne geschaffen, um ein starkes Team im Zeichen der fairen Konkurrenz aufzubauen. Das Um und Auf ist ein qualifiziertes und kompetentes Führungsteam. Unter der Aufsicht der besten Golf-Trainer des Landes werden die Spieleigenschaften jedes einzelnen Spielers gründlich geprüft und die Verbesserungsansätze festgestellt. „Im Sport, ebenso wie bei der Arbeit, ist ein perfekt eingespieltes Team von höchster Bedeutung“, Moreno weiß wovon er spricht. „Jeder Athlet wird daher konstant beobachtet, um jedes kleinste technische, physische und mentale Entwicklung im Detail zu erheben. Daraus erhalten die Jugendlichen Ratschläge für die Umsetzung im persönlichen Training und um für die nächsten Termine, vor allem die Wettkämpfe, bestens gerüstet zu sein.“ Im vergangenen Winter bereits zehn Trainingskurse Während für die Golfkids in Lana oder Eppan die Pause auf dem eigenen Platz nur zwei Monate beträgt, ist die Situation in Bruneck oder am Petersberg ganz anders. „Aus Bruneck haben zum Beispiel zehn Jugendliche am Wintertraining am Gardasee teilgenommen. Insgesamt 60 Teilnehmer jeden Sonntag bei den Winterkursen zu betreuen ist eine große Herausforderung und viel Arbeit: Transporte, Profi-Coaches, Mitarbeiter, Infrastrukturen und Ausrüstung! Zum Teil wurde es von uns finanziert und zusätzlich haben die Eltern 450 Euro pro Kind beigetragen. Wir zählen rund 180 Junior-Golfspieler in der Provinz. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Meisten von ihnen an Junior-Wettbewerben, und in der Folge an Turnieren auf nationaler Ebene, teilnehmen zu lassen. Dadurch hoffen wir über die Trophäe des Italienischen Olympischen Verbandes C.O.N.I. auch Unterstützung zu bekommen.“, so Trisorio.

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