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Gesundes Südtirol 2010

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G e s u n d h e i t s d

G e s u n d h e i t s d i e n s t e Der Allrounder Seine Aufgaben könnten abwechslungsreicher nicht sein. Ulrich Seitz leitet das Amt für Krankenhäuser. Da fällt, angefangen bei Planung und Finanzierung, alles hinein, was im weitesten Sinne mit der Verwaltung der größten Träger im Gesundheitsdienst zu tun hat. viel Arbeit haben Uli Seitz und seine Mitarbeiter in der Verwaltung der größten und teuersten Hochbaustelle des Landes: das neue Klinikum in Bozen. Aber auch darunter ist die Liste lang: Krankenhausbauten aller Art, Ausstattung mit medizintechnischen Geräten, Informatik-Systeme, Rettungswesen, Reha, und, und … „Die Verwaltung des Gesundheitswesens ist im Laufe der Jahre herauf ziemlich unübersichtlich geworden“, erläutert Seitz. „Nun geht es darum, Ballast abzuwerfen. Wir müssen schneller, wirksamer und effizienter werden.“ Referenz- und Kompetenzzentren Wie das in der Organisation der Krankenhäuser umzusetzen ist, dafür gibt die Neuordnung des Gesundheitsressorts die Linie vor und da lässt Seitz keinen Zweifel offen. „Wir statten so- Krankenhaus Bruneck wohl das Zentralkrankenhaus Bozen als auch die Gebietskrankenhäuser bestmöglich aus, aber nach besonderen Schwerpunkten.“ Überall müsse die Grundversorgung gewährleistet sein. Darüber hinaus soll es hoch spezialisierte Zentren für die Behandlung verschiedener Pathologien geben. Diese müssten nicht zwingend alle am selben Ort bzw. im selben Krankenhaus sein. Dafür aber müsse ein Netzwerk entstehen, das alle Häuser, Ebenen und Abteilungen in engster Zusammenarbeit vereine, so Seitz. Insgesamt brauche es mehr Langzeit- und weniger Akutbetten, ebenso ein größeres Reha-Angebot. Ulrich Seitz arbeitet intensiv mit 60 bis 70 sozio-sanitären Verbänden zusammen, die im Territorium aktiv sind. „Ich halte regelmäßig einen runden Tisch im Amt ab. Der direkte Draht gibt mir den Blick für den Bedarf und die Schwachstellen.“ Lebenswerte Momente auch im Krankenhaus Auch die Notfallmedizin und die Flugrettung gehören zu Seitz´ Aufgabengebiet als Landesverwalter. „Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Volontariat in Südtirol einen Dienst aufgebaut, der in Europa einzigartig ist.“ Da dieser Amtsdirektor Ulrich Seitz Bereich sehr kostenintensiv ist und den Steuerzahlern viel Geld kostet, müssen klare Richtlinien aufgestellt und eingehalten werden. Ulrich Seitz, der Theater, Kultur und Kunst über alles liebt, hat einen Traum, der eng mit seinen privaten Vorlieben zusammenhängt. Ein Humanisierungsprojekt für Krankenhäuser: Gemeinsam mit einheimischen Schauspielern Lesungen und Kurzstücke organisieren. „Die technischen Voraussetzungen dafür haben wir. Ich möchte in die Abteilungen gehen und den Menschen zeigen, dass es auch im Krankenhaus lebenswerte Momente gibt.“ Horand Meier ist Arzt. Seit einem Jahr hat er im Auftrag des Gesundheitsressorts eine besonders heikle Operation im Gange. Er soll dem Südtiroler Gesundheitswesen eine ganzheitliche Qualitätssicherung und ein ausgetüfteltes Risikomanagement einpflanzen. Zugänglichkeit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Angemessenheit – das sind die Kriterien, nach denen er alles bewertet, was im Gesundheitswesen mit dem Patienten gemacht wird. Horand Meier, Internist mit langjähriger klinischer Erfahrung, ist der Verantwortlicher für Akkreditierung, Qualität und Risikomanagement im Gesundheitsressort. Allein schon deswegen ist Horand Meier in ständigem Kontakt mit anderen europäischen Realitäten. Wenn er Südtirol mit Italien und Deutschland vergleicht, dann aus Erfahrung. Der Ludwigshafener ist mit einer Kalabresin verheiratet und lebt in Brixen. Italien einmal an erster Stelle „Italien liegt, was die allgemeine und öffentliche Gesundheitsversorgung betrifft, sicher an erster Stelle.“ Den Unterschied mache die Finanzierung, erklärt Meier in Italien durch Steuergelder, in Deutschland durch Krankenkassen. „Dort reden zu viele mit, die eigene Interessen verfolgen müssen.“ Was es außerdem nur in Italien gibt: die sogenannten ‚LEA’ (livelli essenziali di assistenza): das sind die Betreuungs- "Eine gesunde Ernährung ist das natürliche 'Make-up' für den Körper. Die Seele verspürt unwiderstehliche Lust, darin zu wohnen." „Yosyag“ - Goethestraße 40/C - 39012 Meran - Vormerkung: G e s u n d h e i t s d i e n s t e Qualität über alles standards, die vom nationalen Gesundheitsdienst überall kostenlos oder gegen eine geringe Selbstbeteiligung, dem „Ticket“, angeboten werden müssen. In Südtirol kostet die Gesundheitsversorgung jährlich an die 2200 Euro pro Kopf, gegenüber den 1700 – 1800 Euro im restlichen Italien. Das heißt nicht, dass die Südtiroler teurer arbeiten, sondern dass die Bevölkerung mehr erhält und deshalb wohl auch Vertrauen in die öffentlichen Leistungen hat. Mehr als 90 % aller Leistungen werden in Südtirol vom öffentlichen Gesundheitsdienst erbracht. „Die USA, Österreich und Deutschland hingegen liegen weit höher in den Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit. Dort leisten die öffentlichen Dienste aber insgesamt weniger. Wer mehr will, muss in diesen Ländern (tief) in die Tasche greifen.“ bei Kosten bremsen, bei Qualität und Sicherheit Gas geben Die Verwaltungs- und die klinische Reform zielen laut Meier nicht nur auf eine größere Wirtschaftlichkeit, sondern auf höhere, einheitlicheSicherheits- und Qualitätsstandards. „Wir sind auf dem Weg dorthin. In Deutschland ist z. B. das Territorium völlig getrennt von den Krankenhäusern, bei uns arbeiten sie Hand in Hand.“ Was bringt einen Arzt dazu, den Endoskopie-Saal mit einem Büro zu vertau- „yosyag“ Das besondere Biorestaurant schen? „Ich glaube, ich kann dank meiner 20-jährigen klinischen Erfahrung einen Beitrag leisten, über den Tellerrand zu schauen. Mit meiner persönlichen Motivation, etwas für die Patienten zu tun, bin ich an eine Grenze gestoßen. Um mehr zu helfen, muss man das System ändern.“ Privat träumt der Ludwigshafener von einem Segeltörn rund um die Welt. Gratis-Parkplatz in der Tiefgarage! Tel. 0473 204 765 - Fax 0473 204 502 - paul@liebeswerk.org 26 03/2010 03/2010 27 Qualitätsbeauftragter Horand Meier

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