40 SPORT B | 2021 1. AMATEURLIGA Die Karten werden neu gemischt Auf dem Papier hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert. 15 Mannschaften nehmen die 1. Amateurliga in der westlichen Gruppe A in Angriff, im Osten sind es 14. Die Gruppen-Zusammensetzungen sind gleich geblieben. Doch wie sieht die Sachlage auf dem Rasen aus? Nals und Latzfons Verdings führten die Tabellen im Oktober an, als kurz darauf die gesamten Fußball- Meisterschaften dem Coronavirus zum Opfer fielen. Eine der beiden Mannschaften zählt heuer nicht mehr zum Favoritenkreis. Gruppe A Der FC Nals ist auch in der kommenden Saison der Topfavorit auf den Meistertitel. Die Etschtaler müssen zwar Treffen auch heuer aufeinander: Leo Hofer (Tirol, links) und Alex Gius (Kaltern, rechts). 1. Amateurliga 2021/22 Schluderns Schlanders Gruppe A -Infografik: Ch. Staffler Gruppe B Gitschberg Jochtal (Vals und Rodeneck) LatzfonsVerdings (Latzfons) Schabs Tirol (Dorf Tirol) Plaus Gargazon Ulten Nals (St. Walburg) Meran (Sinich) Frangart (Rungghof) Kaltern Ritten (Klobenstein) auf Kapitän Klaus Lechner, Armin Stuefer und Fation Imeri verzichten, haben aber immer noch mehr Qualität im Kader als alle anderen Teams in der Gruppe A. Die ärgsten Konkurrenten dürften das unveränderte Kaltern (mit Neo-Trainer Patrick Fliri) und Salurn sein. Der Traditionsklub aus dem Unterland (Salurn liegt auf Rang 1 der ewigen Oberliga-Tabelle) hat sich von den sportlichen Misserfolgen erholt und mit den Lekiqi-Brüdern Arber und Shkelqim 2 Hochkaräter verpflichtet. Allerdings muss auf Toptrainer Filippo Moratti verzichtet werden, der zu Anaune Cles zurückgekehrt ist (sein Nachfolger ist Maurizio Sgarbossa). Gargazon (mit Rudy Marcadella und Fabio Catalano), Plaus und die Heimmacht Schluderns haben Außenseiter-Potenzial, für ganz vorne wird Vahrn Feldthurns Barbian Villanders (Barbian) Salurn Haslach (Pfarrhof) Plose (St. Andrä) Schlern (Seis Laranz) Aldein Petersberg (Aldein) Taufers (Sand in Taufers) Kiens Lüsen Rasen (Niederrasen) Pichl Gsies Reischach (Reiperting B und Bruneck Schulzone) Mareo (St. Vigil in Enneberg) es aber nicht reichen. Gespannt sein darf man auf Aldein Petersberg, das im Vorjahr erster Nals-Verfolger und damit die Überraschungsmannschaft schlechthin war. Der neue Tirol-Trainer Christian Avancini muss die schwerwiegenden Abgänge der Aushängeschilder Nicolas Waldner und Davide De Vito verkraften, für einen gesicherten Mittelfeldplatz sollte es aber reichen. Dasselbe gilt für Ulten, das mit Simon Breitenberger seinen Topstürmer zurückgeholt hat, und Frangart. Zittern ist in Schlanders (ohne Kapitän Fabian Lechthaler, aber mit Vollblut-Stürmer Lukas Schuler) und am Ritten, wo es zahlreiche Abgänge gegeben hat, angesagt. Gruppe B Eine relativ ruhige Zeit haben die 1. Amateurliga-Klubs im Osten des Landes hinter sich. Mega-Transfers blieben aus, viele Klubs setzen auf das Gerüst aus dem Vorjahr. Beim Abbruch im Herbst stand Latzfons Verdings an der Tabellenspitze, doch die Eisacktaler gaben mit Simon Oberrauch einen wichtigen Baustein an Oberligist St. Pauls ab. Trotzdem zählt die Mannschaft von Trainer Lukas Steinacher zu den Mitfavoriten. Genauso wie Lüsen, das kein Überraschungsteam mehr ist und die starke Debütsaison (Rang 3) im Vorjahr mit Platz 2 nach 7 Spielen bestätigt hat. Zudem kann man heuer auf Matteo Lorenzi und Alex Piok von Landesligist Milland zählen. Zu den heißen Eisen zählen Gitschberg Jochtal (weiterhin mit Torgarant Lukas Hofer) und Taufers, das auf Rückkehrer Michael Feichter baut. Gsies will nach einem komplett verkorksten Jahr (kein Sieg im Vorjahr, schneller Trainerwechsel) mit dem erfahrenen Peter Unteregelsbacher zurück in geordnete Bahnen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. In der Liga bleiben wollen auch Mareo/St. Vigil, Schabs, Rasen Antholz und Feldthurns – alle 4 zählen zu den Abstiegskandidaten. Vahrn ist eine Wundertüte: Neo-Trainer Alex Tauber (er hat für Klaus Schuster übernommen) hat eine Mannschaft mit Potenzial zum Überraschungsteam.
2. AMATEURLIGA SPORT B | 2021 41 Viele Favoriten mit großer Qualität Einige Vereine in der 2. Amateurliga haben im Sommer ordentlich aufgerüstet und dürfen sich jetzt zu den vermeintlichen oder auch wirklichen Favoriten zählen. Ob das Segen oder Fluch ist, wird sich zeigen. Gruppe A Neu ist, dass sich Burgstall aus der Meisterschaft zurückgezogen hat. Dafür darf nun Jugend Neugries in der 2. Amateurliga ran. Im Aufstiegsrennen haben andere das Sagen. Unter anderem Girlan, wo mit Nik Messner ein Talent der Extraklasse (Jahrgang 2003) gelandet ist. Er sorgte bei St. Pauls in der Oberliga für Furore und geht nun bei seinem Heimatverein auf Torejagd. Auch andere Talente (Simone Fratucello, Conor Harrison, Lukas Schrott) sind bei Girlan gelandet. Andrian hat ebenfalls aufgerüstet und Cesaro Villano (Sturm), Nicholas Kasslatter (Tor) und Francesco Daniele (Abwehr) geholt. Kastelbell Tschars, das im Vorjahr den Kreis A bis zum Abbruch dominierte, musste sich von Andreas Ratschiller (zurück zu Lana) verabschieden, Hannes Angerer hat die Schuhe an den Nagel gehängt. Prad kann indes weiter auf die Tore von Jonas Gander vertrauen, der in der letzten Saison in 7 Spielen 9 Mal geknipst hat. 2. Amateurliga 2021/22 Gruppe A Gruppe B Gruppe C Oberland (St. Valentin) Mals Prad H. = Hinrunde R. = Rückrunde Goldrain Morter Tscherms (Tscherms) Kastelbell Tschars Jugend Neugries (Pfarrhof) -Infografik: Ch. Staffler Andrian Girlan (Rungghof) Auer Neumarkt Montan Laag Kleinere Brötchen müssen wohl Mölten Vöran und Mals backen, im Vorjahr noch zwei der Top-Teams der Liga. Nikola Jurcevic hat Mölten verlassen (Ziel unbekannt), Mals muss ohne Ausnahmetormann Pasquale Colosimo (zu Schenna) auskommen. Im Abstiegskampf wird es einmal mehr spannend, denn krasse Außenseiter gibt es nicht wirklich. Goldrain und Oberland hatten im Vorjahr ihre Mühe, Morter zählt trotz der 3 Zugänge von Latsch (Max Greis, Simon Rinner, Johannes Janser) als Aufsteiger immer noch zu den Kandidaten für die hinteren Tabellenregionen. Gruppe B Hier wird es ein Titelrennen der Extraklasse geben, denn Gröden wurde vom Kreis C in die Gruppe B verschoben. Klausen (mit den Stuefer-Brüdern Stefan und Benjamin), Gröden (ohne die Foldi-Brüder, aber mit Aaron Kostner und Andrea Crisci) sowie einige Vereine aus dem Unterland haben ordentlich Stellung bezogen. So hat Neumarkt mit Dennis Psenner (Montan), Yuri Facchinelli (Tramin), Simon Sanoll (Weinstraße Süd), Luca Marchi und Daniele Bissaro (beide Steinegg) groß eingekauft. Dem steht Lokalrivale Auer, Steinhaus Gossensaß (St. Jakob im Ahrntal) Mühlwald Gais Hochpustertal Pfalzen H. Innichen, Terenten R. Toblach USD Brixen St. Lorenzen (Milland Kunstrasen) Olang Tscherms Teis Villnöß Taisten Marling (Marling) Sarntal (Sarnthein) Mölten Vöran (Vöran) Arberia (Reschen C) Gherdeina Gröden (St. Ulrich) Steinegg (Steinegg u. Deutschnofen) Unterland Berg (Truden) Klausen H. St. Peter R. Teis Val Badia (St. Martin i. T.) Sexten Ist Spielertrainer bei Kastelbell Tschars: Hansjörg Mair. das vom Bozner FC Topstürmer Andrea Orsolin, Torwart Alessio Piz und Mittelfeld-Ass Luca Gislimberti geholt hat, nichts nach. Unterland Berg hat im Vorjahr die Liga-Tauglichkeit mehr als bestanden und kann erneut überraschen, ebenso Laag und USD Brixen. Hinten einordnen muss sich wohl Montan, das ohne Dennis Psenner und auch Kevin Visalli (beide zurück zu Steinegg) auskommen muss. Teis Villnöß musste Philipp Amort an Freienfeld in die Landesliga abgeben und das technisch starke Arberia Bozen muss sich wohl wieder hauptsächlich um seine Disziplin kümmern. Gruppe C Die Gruppe C ist durch den Abgang von Gröden ausgeglichen wie nie. Steinhaus, im Vorjahr der erste Gröden- Verfolger, hat Markus Niederkofler (Ex-Ahrntal), Sturmtank Tobias Maurberger und Philipp Mair von Gais ins Toule gelotst, zwischen den Pfosten wird Gabriel Mair (Rasen Antholz) stehen. Hochpustertal hatte bis zum Abbruch eine starke Saison abgeliefert und wird dort anknüpfen wollen. Gossensaß kann als Gruppe-C-Neuling in die Rolle des Außenseiters schlüpfen. Vor allem der Abstiegskampf ist im Pusterer Kreis immer besonders spannend. Gais hat nach einem Umbruch viele Abgänge zu verzeichnen und wird vermehrt auf Eigengewächse setzen. Olang und Val Badia schwächelten im Vorjahr. Besonders schwierig wird es einmal mehr Pfalzen haben, das zum zweiten Mal in Folge den Abstieg nur wegen des Corona-Abbruchs vermeiden konnte – Coach Manfred Villgrater hat erneut eine Herkules-Aufgabe vor sich.
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