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Energie & Umwelt 2022

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10 Foto © Dolomiten

10 Foto © Dolomiten Effizient, aber unbeliebt. Das Windrad von „Leitwind“ auf der Malser Haide musste wieder abgebaut werden. Ein Fehlentscheidung? Strom aus Solarenergie ist in Südtirol durchaus ausbaufähig. Solarparks dieser Größenordnung wird es wohl kaum geben. die schon vor der derzeitigen Regelung (seit dem Jahr 2010) ihre eigenen Kraftwerke und Stromleitungen hatten. Beispiele: genossenschaftlich organisierte Produzenten (non-profit) mit staatlichen Sondervereinbarungen wie im Ahrntal, im hinteren Passeiertal, in Villnöß, Wiesen/Pfitsch, Glurns und einigen weiteren Orten. Machen Pumpspeicher-Kraftwerke Sinn? Elektrische Energie ist tagsüber unterschiedlich teuer, da zu gewissen Tageszeiten unterschiedlicher Strombedarf besteht. Am teuersten ist der so genannte Spitzenstrom, der z.B. im Kraftwerk St. Anton (Bozen), in Schnals und im Martelltal erzeugt wird. Diese Werke können kurzfristig für einige Stunden eine hohe Leistung bringen, haben aber zu wenig Wasser für einen durchgehenden Betrieb. Pumpspeicher- Kraftwerke basieren auf der Situation, dass im Moment von überschüssigem z.B. Nachtstrom Wasser zurück in die Speicher gepumpt wird, um zu Spitzenzeiten tagsüber genug Wasservorräte zu haben, um durchgehend Spitzenstrom zu produzieren. Sie dienen somit nur zum Teil als Kraftwerk, zum Teil arbeiten sie wie eine Batterie, welche in bestimmten Momenten Strom aufnimmt, um sie in anderen (mit kleinen Verlusten) wieder abzugeben. Ewig lange Genehmigungsverfahren In Italien ist allerdings auch in Bezug auf erneuerbare Energie der Staat samt seiner Bürokratie der größte Bremser. 14 Jahre hat das Genehmigungsverfahren für einen Offshore-Windpark gedauert. Laut einer Studie des Unternehmerverbandes dauern die Genehmigungsverfahren für alternative Energie Anlagen im Durchschnitt 7,5 Jahre. Dabei könnte Italien auch ganz anders – wie es bei der Morandi-Brücke in Genua bewiesen hat. Innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren inkl. Verfahren stand die viel befahrene Brücke wieder. Und das Ganze in einer wirtschaftlich höchst diffizilen Zeit (Corona, Arbeitermangel, Mangel an Baumaterialien etc.). Maßnahmen zum Stromsparen Was das Energiesparen z.B. in einem Kondominium betrifft, so kann man kurzfristig im Winter mit einer Verringerung der Raumtemperatur um zwei Grad ca. zwölf Prozent der Heizenergie einsparen. Ähnlich verhält es sich im Sommer mit den Klimaanlagen, wenn man statt auf 20 Grad nur auf 23 Grad Raumtemperatur abkühlt. Mittel- und langfristig ist die effizienteste Einsparung die Gebäudesanierung. Das geht zwar relativ langsam, in Südtirol werden pro Jahr etwa 1,5 bis 2 Prozent der Gebäude baulich (Fenster, Türen, Fassaden, Dach, Keller) saniert. Der Einsatz von Photovoltaik, von Biomasse und Wärmepumpen zur Energiegewinnung trägt natürlich auch dazu bei, fossile Energie zu sparen, und könnte in den kommenden Jahren einen wesentlichen Beitrag leisten. Energiesparen mit Fernwärme Dazu Wolfram Sparber von Eurac Research: „Fernwärme ist eine effiziente Art der Wärmeerzeugung und -verteilung. Das Fernwärmenetz erlaubt es, Hunderte oder Tausende kleine Heizanlagen durch wenig große zu ersetzen. Diese sind meist effizienter, enthalten moderne Filtersysteme und werden ständig überprüft und gewartet. Zusätzlich können in einem Fernwärme-Netz diverse Heizanlagen (wie Biomasse, Erdgas, Abwärme, Wärmepumpen usw.) miteinander kombiniert werden. In Südtirol haben wir ca. 80 Systeme, davon laufen ca. 70 auf Biomasse.“ Foto © SEL Die Turbinenanlage des Kraftwerks Kardaun

AKTUELL 11 Eine dezentrale Energiewirtschaft Als Branchendachverband unterstützt der Südtiroler Energieverband SEV eine dezentrale Energiewirtschaft, die in unserem Land vor mehr als 100 Jahren entstanden ist und ausschließlich mit erneuerbarer Energie arbeitet. Mit seinem Kompetenzzentrum bietet der Verband mehr als 300 Mitgliedsbetrieben Dienstleistungen wie den Stromhandel, die Zählerfernauslese, das Erstellen und den Versand von Rechnungen, technischen Support, Weiterbildungsangebote und eine Rechtsberatung an – und ist damit als einziger Verband in Südtirol in der Lage, alle Bereiche der Energiewirtschaft abzudecken. Als Lobbyist vertritt der SEV in Italien und in Europa die Interessen von Genossenschaften und Stadtwerken sowie von kleinen und mittleren privaten Betrieben. Ein Blick in die Zukunft Foto © SEV Eine Zeitenwende? Energiegemeinschaften, die mit erneuerbarer Energie ihren eigenen Strom erzeugen, sind ein Schlüsselelement einer klimafreundlichen Energieversorgung. Eine Energiegemeinschaft wird von ihren Anteilseignern oder Mitgliedern geführt und kann nicht nur Anlagen zur Stromproduktion errichten, sondern neben der Erzeugung, der Rudi Rienzner Verteilung und der Speicherung von elektrischer Energie auch Energiedienstleistungen anbieten. Um Strom produzieren zu können, muss die Energiegemeinschaft eine eigene Erzeugungsanlage errichten und betreiben. Die Leistungsgrenze liegt bei einem Megawatt. Zudem müssen alle Mitglieder der Energiegemeinschaft am selben Umspannwerk angeschlossen sein. Damit können auch Eigentümer weit entfernt voneinander liegender Liegenschaften eine Energiegemeinschaft bilden. 2020 führte der SEV mit der staatlichen Forschungseinrichtung RSE ein erstes Pilotprojekt im Vinschgau durch. In Cavalese betreut der SEV den Aufbau einer Energiegemeinschaft und bietet entsprechende Beratungsleistungen an. Die Verbrauchergenossenschaft Ötzi Strom 2019 initiierte der Südtiroler Energieverband SEV die Gründung der Verbrauchergenossenschaft „Ötzi Strom“, die Haushalts- und Businesskunden beliefert. Demokratisch und nachhaltig, fair und transparent: Ötzi Strom bündelt die Leistung kleiner und mittlerer Wasserkraftwerke in Südtirol und bietet als genossenschaftlicher Stromversorger erneuerbare Energie aus einheimischer Produktion an. Ötzi Strom entspricht damit einer Zukunftsvision der Gründungsmitglieder des SEV und ist eine Alternative für Stromkonsumentinnen und Stromkonsumenten, die sich wie viele Südtirolerinnen und Südtiroler, keiner lokalen Energiegenossenschaft oder keinem lokalen E-Werk anschließen können. Die Energieautonomie In der italienischen Energielandschaft nimmt Südtirol eine Ausnahmestellung ein. In Südtirol gibt es 48 Stromverteiler, in ganz Italien 131. In Südtirol werden jährlich 6,8 TWh Strom produziert. 6,6 TWh liefern erneuerbare Energiequellen, und 88 Prozent des „grünen“ Stroms erzeugen mehr als 1.000 Wasserkraftwerke. Südtirol verbraucht pro Jahr aber nur 3,2 TWh Strom. Südtirol kann auf die Ausgestaltung dieses lokalen Strommarkts einwirken. Im Frühjahr hat der SEV mit der Handelskammer Bozen ein Rechtsgutachten erstellen lassen, dessen Ergebnis eindeutig ist: Das Land kann nicht nur eine Regulierungsbehörde im Bereich Energie aufbauen, sondern es muss das sogar tun, wenn es seine im Autonomiestatut festgeschriebenen Zuständigkeiten nutzen will. Derzeit übernimmt diese Kompetenzen der Staat. Eine autonome Marktregelung schließt Handlungsspielräume in der Preis- und Vertragsgestaltung ein. Man muss nur den Mut haben, diese einmalige Gelegenheit aktiv zu nutzen. Wasser … ist eine gute Arbeit wert! Rohrsysteme ROHRSYSTEME - ARMATUREN - BEHÄLTERBAU Quellfassungsflügel Regenwasser – perfekt für Haus und Garten Inoxarbeiten Quellstube mit Schieberkammer Hawle Armaturen Trinkwasserspeicher Sandabsetzbecken Wasserreservoir Obervintl · Schlossergasse 1 · Tel. 0472/868140 · info@tyrolplast.it Bachfassung mit „Schweißspalt-Bogensieb“ für Kraftwerke

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