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Energie & Umwelt 2020

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Werbung 14 Werbung Sichere „grüne“ Energie- speicherung mit Wasserstoff GKN Sinter Metals präsentierte im Sommer 2019 mit dem ersten energieautarken Wasserstoffhaus in Prettau eine bahnbrechende Neuheit. Ein Jahr später ist die innovative H 2 -Speichertechnologie in Metallpulver – das Hy2green- System – eine weltweit gefragte Technologie mit vielseitigen möglichen Einsatzbereichen. Der Medienrummel war national wie international groß, als GKN Sinter Metals im Juli 2019 das erste energieautarke Wasserstoff-Wohnhaus in Kasern in Prettau, das so genannte „Knappenhaus“ eröffnete. Hiermit wurde eine neue Ära der autarken Energiespeicherung eingeläutet. Wasserstoffspeicherung in Metallpulver Die nachhaltig produzierte Energie wird mittels Elektrolyse in „grünen“ Wasserstoff umgewandelt und dann im Herzstück, dem von GKN entwickelten Hy2green-Speichersystem sicher, kompakt und langfristig bereitgestellt. Die Art der Wasserstoffspeicherung ist dabei weder gasförmig noch flüssig – bei der GKN-Technologie erfolgt diese in einem speziellen Metallpulvergemisch, das sich wie ein aufsaugender Schwamm verhält. Das Ganze findet bei Niederdruck unterhalb von 40 Bar statt und ist deshalb eine sehr sichere Art der Speicherung. Das umweltfreundliche System verwendet Metallpulver, das in großen Mengen verfügbar, nachhaltig erschlossen und zu 100 Prozent recycelbar ist. Der darin gespeicherte Wasserstoff kann jederzeit mittels einer Brennstoffzelle wieder in elektrische Energie für beliebige Anwendungen umgewandelt werden. Zusätzlich wird Wärme freigesetzt, die in das Heizungssystem von Gebäuden eingespeist wird und so für Warmwasser und Heizung genutzt werden kann. Innovatives Pilotprojekt Seit Vorstellung dieses wegweisenden Pilotprojektes haben sich die Ereignisse geradezu überschlagen. Im Jänner 2020 erhielt GKN für das „Knappenhaus“ den Innovationspreis der KlimaHaus-Messe in Bozen. Zudem wurde das Unternehmen von zahlreichen Firmen und potenziellen Kunden aus der ganzen Welt kontaktiert, und konkrete Folgeprojekte sind bereits in Ausarbeitung. Das Interesse an der GKN- Technologie ist groß, weil man längst erkannt hat, dass diese Art der sicheren und nachhaltigen Speicherung grüner Energien einerseits besonders in dicht besiedelten Gebieten, anderseits in Gegenden ohne Netzanschluss perfekt geeignet ist. Ebenfalls liegen die Vorteile bezüglich der Pufferung großer fluktuierender Energiequellen wie Sonne, Wasser und Wind auf der Hand. In all diesen Fällen ist Hy2green ein Schlüssel zur zukünftigen emissionsfreien Energieversorgung Hy2green: das modulare System und dessen Anwendungsbereiche Das Hy2green-Speichersystem erlaubt eine kompakte und sichere Speicherung von nachhaltig gewonnener Energie über einen längeren Zeitraum, vor allem über die Jahreszeiten hinweg: Die im Sommer produzierte Energie kann in den Wintermonaten genutzt werden. Die lokal erzeugte „grüne“ Energie kann zu jeder Zeit abgerufen werden –

15 und dies ohne jegliche CO 2-Emission. Optimal genutzt werden kann die innovative Energiespeichertechnologie von GKN im Bereich mittlerer und großer Gebäudekomplexe und einzelnen Gebäuden, wie etwa das „Knappenhaus“. Hier kann Hy2green wesentlich zur Erhöhung energetischer Autarkie bis hin zur kompletten Netzunabhängigkeit beitragen. Zum weiteren Einsatz kommen die Hy2green-Speichersysteme auch für die Notstromversorgung, zum Beispiel Computerserveranlagen, Belüftungssysteme sowie Funk- und Telekommunikationsumsetzer. Ein drittes Anwendungsgebiet stellen die Megaspeichersysteme, mit Speicherkapazitäten von über 130 Kilogramm Wasserstoff, für verschiedene Mobilitätsanwendungen oder industrielle Zwecke dar. Da das Hy2green-System modular erweiterbar ist, können Projekte mit Energiebedarf von einigen wenigen Kilowattstunden bis in den Megawattstundenbereich bedient werden. GKN Sinter Metals Die GKN Sinter Metals AG, seit 1967 in Bruneck, ist ein wichtiger Teil der internationalen Gruppe GKN Powder Metallurgy, der weltweiten Marktführerin für die Entwicklung und Fertigung von Komponenten im Pulvermetallurgieverfahren für den Automobilsektor sowie für industrielle Anwendungen. Die Gruppe hat weltweit über 6.000 Mitarbeiter an 29 Standorten. Im Pustertal sind in den Betriebsstätten Bruneck und Sand in Taufers über 700 Mitarbeiter beschäftigt. Sie beliefern 700 Kunden in 44 Ländern mit einer Palette von 2.300 verschiedenen Produkten. „Von der Entwicklung in die Produktion“ Peter Oberparleiter, Geschäftsführer von GKN Powder Metallurgy, im Gespräch über die neuen Wege in Richtung nachhaltiger Energiespeichersysteme. Radius: Herr Oberparleiter, was macht die Technologie von Hy2green so einzigartig? Peter Oberparleiter: Grundsätzlich gibt es verschiedene Speichersysteme für H 2, also Wasserstoff. In der Regel wird Wasserstoff bei 300 bis 800 Bar gespeichert, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko mit sich bringt. Daher ist diese Form des Speicherns für den Einsatz in Wohnhäusern aus unserer Sicht ungeeignet. Unser Speicher wird mit Eisentitan pulver gefüllt, das den Wasserstoff einem Schwamm ähnlich aufsaugt und bei einem Druck von ca. 40 Bar speichert. Das bringt viele Vorteile im Einsatz. Radius: Hätten Sie bereits bei der Vorstellung des Wasserstoffhauses in Prettau mit diesem durchschlagenden Erfolg gerechnet? P. Oberparleiter: Ich kann nur sagen, wir sind äußerst zufrieden über die Entwicklung und die Resonanz, die unsere sichere Technologie erfahren hat. Besonders freut uns natürlich die positive Rückmeldung aus Regionen wie Kalifornien oder Australien. Denn autarke Energiesysteme sind dort besonders gefragt. In Australien sind es die oft weiten Distanzen, die eine herkömmliche Stromversorgung erschweren. Und auch in Kalifornien gab es zuletzt immer wieder Blackouts nach Waldbränden und Probleme mit der Energieversorgung. Autarkie ist das Schlagwort der Stunde. Radius: Wie kam GKN zu dieser Vorreiterrolle in der Wasserstoffspeichertechnik? P. Oberparleiter: Seit Jahren ist GKN der zweitgrößte Eisenpulverproduzent weltweit. Wir verarbeiten etwa 300.000 Tonnen Pulver im Jahr und kennen die Eigenschaften dieser Pulver ganz genau. Gewisse Metalle eignen sich besonders gut, H 2 zu absorbieren, und diese Erkenntnis haben wir uns zunutze gemacht. Dabei gab es in der Entwicklung dieser innovativen Wasserstoffspeichertechnik natürlich auch Höhen und Tiefen, so ist das im Unternehmertum eben. Radius: Vom Automobilzulieferer zum Energielieferanten – wo sehen Sie GKN in den nächsten 20 Jahren? P. Oberparleiter: Fest steht, dass sich die herkömmliche Automobilbranche mit Verbrennungsmotoren, in deren Zulieferungskette wir hauptsächlich tätig sind, in den kommenden 15 bis 20 Jahren wesentlich verändern wird. Um uns hier zukunftssicher aufzustellen, investieren wir bei GKN Powder Metallurgy Zeit und Geld in Forschung und Entwicklung in den Bereichen 3-D-Druck und eben Wasserstoffspeichertechnik. Und die aktuellen Entwicklungen geben uns recht. Radius: Hy2green erlaubt viele Anwendungsfelder. Wo sind konkrete Projekte in Planung? P. Oberparleiter: Derzeit arbeiten wir basierend auf dem Prinzip des Wasserstoffhauses in Prettau an einem etwa fünfmal so großen Gebäude in Zürich, das Mitte 2021 fertiggestellt sein soll. In Planung ist außerdem der Einsatz von Hy2green für ein Notstromaggregat in Deutschland, und Ideen und Prototypen für Wasserstofftankstellen sind geplant. Hier wird sich in den kommenden Jahren vieles entwickeln, und wir wollen hier vorn mit dabei sein. Jetzt gilt es, rasch von der Entwicklung in die industrielle Produktion zu gehen. GKN Sinter Metals AG Fabrikstraße 5 | 39031 Bruneck Tel. 0474 570 211 info@gknpm.com | www.gknsintermetals.com Peter Oberparleiter

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