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Energie & Umwelt 2018

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46 05/2018 portrait „Wir wollten das Gleiche machen wie in München ...“ Mit dieser Aussage beginnt Philipp Senoner, Geschäftsführer der Alpitronic mit Sitz am Bozner Boden, das Gespräch mit Radius. Das Unternehmen wurde 2009 als Start-up-Unternehmen im TIS gegründet und zählt mittlerweile über 40 Mitarbeiter. Alpitronic ist spezialisiert auf energieeffiziente Lösungen und bedient Kunden in der ganzen Welt. Den gebürtigen Grödner aus Wolkenstein faszinierte schon als Kind die Elektrotechnik. „Und so war mein Weg nach der Pflichtschule in die Gewerbeoberschule in Bozen sozusagen vorgegeben“, erinnert er sich. „Danach kam das Studium an der TU-München mit dem Abschluss zum Dipl. Ingenieur in Elektro-, Informations- und Automatisierungstechnik.“ Als Praktikant und Werkstudent war Senoner ein halbes Jahr bei OSRAM in den USA. Nach Abschluss des Studiums (1997 bis 2002) war sein erster Job bei Silver Atena einem der MTU Aero Engines angeschlossenen Ingenieurs-Dienstleister, der sich unter anderem mit der Entwicklung von Flugzeugturbinen beschäftig. Während seiner ersten Arbeitsjahre absolvierte Philipp Senoner über die Fern-UNI Hagen noch ein Studium zur Beratung von Unternehmensgründungen. 60 Wochenstunden und mehr Als Grödner ist ihm sein Liebe zum Skisport und zum Bergwandern geblieben – sofern dafür Zeit bleibt. Denn seit ein, zwei Jahren steht es mit Freizeit und damit Zeit für Familie und Kinder nicht zum Besten: „Wir haben derzeit wesentlich mehr Anfragen von Kunden als wir mit unseren Strukturen bewältigen können. Gerade in den vergangenen zwei Jahren haben wir im Bereich der Elektromobilität Produkte entwickelt die uns eine enorme Nachfrage bescheren.“ Alpitronic bietet seine Expertise auf dem Gebiet der Elektronikentwicklung mit den Schwerpunkten leistungselektronische Systeme und Prüftechnik an Unternehmen aller Branchen an, welche Bedarf an kundenspezifischen, innovativen und energieeffizienten Lösungen haben. „Durch die jahrelange Erfahrung unserer Ingenieure auf dem Gebiet der Elektronikentwicklung in Hardware und Software, konnten wir uns als Partner und Zulieferer der Automobil- und Luftfahrtbranche, aber auch für Unternehmen anderer Branchen mit Bedarf an hochtechnologischen, kundenspezifischen Elektroniksystemen etablieren.“ Zwischen Batterie und Antrieb Die Idee in Südtirol was Ähnliches zu machen wie in München war die Grundlage zur Firmengründung im TIS. „Zusammen mit drei Studien- und Arbeitskollegen Alpitronic-Geschäftsführer Philipp Senoner und einer weiteren Studienkollegin Siegrid Zanon die bei BMW beschäftigt war, sind wir 2009 gestartet. Der Start fiel genau in die Zeit der Krise, was sich heute eher als Vorteil heraus stellte; wir hatten mehr Zeit für Entwicklung und am Anfang nicht gleich den Druck.“ Der Start im TIS war auch in finanzieller Hinsicht nicht gerade leicht. Die seit Jahren bestehenden, guten Kontakte zu Silver Atena und zu BMW erwiesen sich in dieser Zeit als besonders wertvoll. „Wir bekamen die ersten Aufträge natürlich mit einem gewissen Vertrauensvorschuss und wir haben unsere Auftraggeber bisher nicht enttäuscht“, ist Philipp Senoner sichtlich stolz. „Wo wir stark sind, ist vereinfacht gesagt der Bereich zwischen Batterie und Motor. Ein so genannter Traktionsumrichter sorgt dafür, dass wenn man aufs Gas steigt die 300 KW (ca. 500 PS) von der Batterie über den E-Motor auf die Straße kommen.“

portrait 05/2018 47 Ein weiterer Bereich sind Komponenten für die Energieversorgung von Flugzeugen am Boden, die eine ganz andere Spannung an Bord benötigen wie die aus der Steckdose. Neue Schnellladestationen von Alpitronic Abgesehen von den Komponenten zwischen Batterie und Motor gewinnen in der E-Mobilität die Ladestationen zunehmend an Bedeutung. „Derzeit sind bereits Fahrzeuge mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometer Realität. Alle großen deutschen Hersteller ob BMW, VW oder Mercedes, bringen in den kommenden Jahren solche Modelle auf den Markt. Ein besonders wichtiger Faktor dabei ist die Ladezeit und deshalb beschäftigen wir uns seit zwei Jahren verstärkt mit Lösungen für Schnellladestationen. Aus diesem Segment bekommen wir so viele Anfragen, dass wir sie derzeit nicht alle bewältigen können. Der erste alpitronic hypercharger wurde in Zusammenarbeit mit Alperia in Meran am Bahnhof installiert, es handelt sich dabei um den ersten 150kW Schnelllader in Italien und einer der ersten in Europa. Philipp Senoner zu E-Mobilität und zum Standort Südtirol Die Elektromobilität spaltet zum Teil die Gemüter. Es wird bis zur flächendeckenden Energieversorgung für E-Mobile noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern. Auch die H2- Technologie hat bisher nicht den vor Jahren prophezeiten Durchbruch geschafft. Dazu Philipp Senoner: „Speziell im urbanen Bereich führt schon aus Gründen der Luftqualität auch kurzfristig an der E-Mobilität kein Weg vorbei. Die Wasserstofftechnologie wird sich speziell im Bereich der größeren Fahrzeug, im Bus-, LKW- oder Schienenverkehr durchsetzen.“ Alpitronic bedient Kunden aus unterschiedlichen Segmenten in der ganzen Welt. Ist der Standdort Südtirol ein Vor- oder ein Nachteil? „Ich würde sagen keines von beiden. Der beste Standort ist heute dort, wo man fähige Mitarbeiter findet. Das ist uns bisher gelungen; aber es wird nicht nur bei uns immer schwieriger.“ Alpitronic Ingeneuring Bozen Alpitronic ist ein innovatives Unternehmen, das aus dem Zusammenschluss von jungen, engagierten Ingenieuren mit mehrjähriger Berufserfahrung im Bereich Automotive, Aerospace und Industrieelektronik entstanden ist. Den Kunden werden umfassende Dienstleistungen im Bereich der Entwicklung elektronischer Systeme mit hohem technologischen Innovationsgrad angeboten. Das Leistungsspektrum beginnt bei der Beratung und Konzeption und reicht bis zur Entwicklung und Lieferung von Prototypen und Kleinserien sowie bis zur Fertigungsbetreuung mittlerer Stückzahlen. Abgerundet wird das Portfolio durch eine Auswahl von Produkten, die aus der eigenen Entwicklungstätigkeit hervorgegangen sind. Die Kunden kommen aus der Automobilindustrie – insbesondere im Bereich der Elektromobilität, aus Luft- und Raumfahrt, aus Industrietechnik, und erneuerbare Energien. v.l.: Die vier Gründungsmitglieder – Sigrid Zanon, Alessandro Ciceri, Andreas Oberrauch und Philipp Senoner PRINT IST MEHR. PRINT IST INFORMATION. Wir bringen Ihre Nach richten auf Zeitungspapier, in Hochglanzmagazine oder eben auf die Papierart, die Sie wünschen. Dabei setzen wir auf moderne und leistungsfähige Drucktechnik. SO GEHT DRUCK www.athesiadruck.com

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