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Energie & Umwelt 2016

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44 05/2016 portrait Immer für die Umwelt Ein Physikstudium war ihm zu viel Mathematik, Biologie haben damals schon zu viele studiert, Chemie erschien ihm interessant! Stoffe zu analysieren, in Zusammenhang mit Umweltverschmutzung und Naturschutz, das kann die Zukunft sein. So die Gedanken von Rupert Rosanelli in den 1980er Jahren zu Beginn seines Studiums. Es war die Zeit, als die Grün-Bewegung so richtig in Schwung kam: Der saure Regen, das Waldsterben, die Besetzung der Marchauen an der Donau bei Wien, die Gründung von Green Peace Österreich und Glo - bal 2000. Rupert Rosanelli erinnert sich: „Das alles hat mich natürlich bewegt, das Chemiestudium zu favorisieren. Demonstrieren war nicht meine Art; vielmehr war ich daran interessiert zu hinterfragen, zu analysieren und praktisch zu handeln: Welche Substanzen gelangten über die Wirtschaft und Industrie in die Umwelt, mit welchen Auswirkungen. Für mich war von Anfang an klar, dass ich nach Beendigung des Studiums nicht für einen Pharmakonzern tätig sein werde, sondern mein Wissen in den Umweltschutz einbringen würde. Heute sind Themen wie Abfallbewirtschaftung, Energiesparen, erneuerbare Energie mit Hilfe von Wasser, Wind und Sonne zu gewinnen, die beherrschenden Vorgaben.“ Schon seine Diplomarbeit enthielt für damalige Zeiten eine höchst außergewöhnliche Aufgabenstellung. Ein zahnärztliches Institut hatte ein ganz besonderes Problem. Bei der Mundhygiene und beim Ausspülen kamen Substanzen von den Zahnfüllungen wie Quecksilber in den Abfall der Zahnärzte. Diese Substanzen sollten in Zukunft zurückgewonnen und getrennt entsorgt werden. „Ich habe meinem Professor sofort zugesagt und zu diesem Thema meine Diplomarbeit geschrieben“ (Studium der Chemie an der Universität Innsbruck, Analytische Chemie, Schwerpunkt Chemie Recycling. 1991 Staatsexamen an der Universität von Bologna). Im Dienst der Wirtschaft Zur Studienzeit von 1983 bis 1990 war der Umweltschutz ausschließlich von der Grün-Bewegung besetzt. Dazu Rupert Rosanelli: „Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Situation komplett geändert. Anfangs durch die Gesetzgebung, aber immer mehr durch Bewusstseinsveränderung zur Umwelt und schlussendlich über die Kostenrelevanz natürlicher Ressourcen in der Abfall- und Energiewirtschaft. Das hat mich 1995 angespornt, eine Beratungsfirma, die SYNECO, zu gründen. Besonders interessant erschien mir die Beratung von öffentlichen Institutionen und damit auch Brücken zu schaffen von einem oft etwas schwerfälligen Apparat zur privaten Wirtschaft. Das ganze komplexe Thema Umweltschutz vom Energieproduzieren über das Energiesparen bis zur nachhaltigen Abfallbewirtschaftung ist mehr als alles andere ein Mix aus Neues Design WegWeiser Entdecke Südtirol www.sentres.com Werben auf sentres.com? Wir beraten Sie gerne: 0471 051 232 - info@sentres.com Unterkünfte Wandern Einkehren Radfahren Einkaufen größere Sichtbarkeit | näher am Gast | vermehrte Anfragen

portrait 05/2016 45 öffentlichen und privatwirtschaftlichen Interessen. Dabei sind die Zielsetzungen in vielen Fällen ähnlich, nur die Herangehensweise ist oft extrem unterschiedlich.“ Effiziente Lösungen für nachhaltiges Wirtschaften erarbeiten, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben und des technisch Machbaren. Das ist heute das Spezialgebiet von Rupert Rosanelli zusammen mit seinen Mitarbeitern bei SYNECO. Infrastrukturen in öffentlicher oder privater Hand Wenn es um Themen wie Trinkwasser, Energie oder Abfallwirtschaft geht, spalten sich die Meinungen, ob die öffentliche Hand oder die Privatwirtschaft effizienter sind. Dazu hat Rupert Rosanelli eine klare Antwort. „Im Bereich Trinkwasser sind Genossenschaften, Interessentschaften, Gemeinden oder auch das Land Garanten für lückenlose Versorgung. Ähnliches gilt auch für Kläranlagen oder Entsorgungsanlagen. Im Energiebereich haben sich in jüngster Vergangenheit durch die Diskussionen um die SEL die gegensätzlichen Meinungen aufgeschaukelt. Grundsätzlich agiert die Privatwirtschaft effizienter und ist schneller in ihren Entscheidungen. Auf der anderen Seite müssen Land oder die Gemeinden unterschiedlichste (private und lokalpolitische) Vorgaben berücksichtigen und oft Kompromisse eingehen. Unsere Aufgabe ist dann die bestmögliche Projektberatung und oft auch als Brückenbauer zwischen zwei oder mehreren Interessenten zu fungieren. Alle Akteure haben aber im Endeffekt das gleiche Ziel: wertvolle Ressourcen im entsprechenden Qualitätsstandard zu sichern.“ SYNECO, SEAB, Athesia Energy Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer von SYNECO ist Rupert Rosanelli noch in anderen Funktionen tätig – und dabei immer unter dem Dach des Umweltschutzes. Seit 2010 ist er Präsident der Stadtwerke SEAB AG in Bozen. Eine halb politische, halb privatwirtschaftliche Funktion. „Wir haben den gesamten Ballungsraum Bozen in den letzten Jahren auf das Verursacherprinzip umgestellt. Sowas ist immer mit Anlaufschwierigkeiten verbunden. Aber mittlerweile haben wir eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung. Kreislaufwirtschaft im Verhältnis von 2 zu 1, das heißt zwei Rupert Rosanelli gemeinsam mit seinen Partnern bei SYNECO v.l.: Christoph Larch (Innsbruck) und Matteo Zandonai (Trient) Drittel des Mülls werden der Wiederverwertung zugeführt.“ Des Weiteren ist Rosanelli seit der Gründung von ATHE- SIA ENERGY auch hier als Partner und Berater tätig. „Am Anfang bei meiner Beratungstätigkeit ging es darum, in den diversen Athesia-Niederlassungen und den Produktionshallen Energie einzusparen. Später hat sich die Athesia- Geschäftsleitung dazu entschlossen, ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen und in die nachhaltige Produktion von Energie einzusteigen. Das ist ein ganz spannendes Thema für die Zukunft, und das Unternehmen hat bisher schon einen zweistelligen Millionenbetrag in das neue Geschäftsfeld investiert.“ Wenn Rupert Rosanelli erzählt, sieht man ihm die Begeisterung an, die ihm sein Job als vielseitiger Berater und Experte in Sachen Umweltschutz macht – und immer nach dem Motto: „Es bleibt noch viel zu tun!“

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