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Energie & Umwelt 2014

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24 05/2014 themenbereich service 05/2014 25 Delegation Starkraft aus Norwegen mit Karl Pichler, Hellmuth Frasnelli, Adolf Deng und Markus Wild Hellmuth Frasnelli (links) und Karl Pichler (rechts) mit zwei Chefingenieuren der ÖBB Eisackwerk weckt weltweites Interesse Das neue Kraftwerk in Mühlbach beschert dem Betreiber Eisackwerk weltweites Interesse. Die Kavernenanlage mit der senkrechten Druckleitung wird immer mehr zur modernen Pilgerstätte für Planer, Ingenieure und UNI-Professoren. Bisher haben 42 Delegationen aus Japan, über Korea bis Norwegen, Österreich und aus der Schweiz die Anlage besucht. Karl Pichler und Hellmuth Frasnelli haben neben ihrer bisherigen Tätigkeit einen neuen Job. Sie führen und informieren Delegationen aus aller Herren Länder, aber auch aus Südtirol, durch die Anlage. Zu diesem Zweck wurde mittlerweile ein Präsentationsraum eingerichtet in dem ein Film läuft, die Anlage erklärt wird und wo die Gäste auch mit Häppchen kulinarisch versorgt werden. „Es ist zwar ein enormer Zeitaufwand“, stellt Karl Pichler fest, „aber es macht uns zugleich sehr stolz, dass wir als Südtiroler den Ingenieuren der Starkraft aus Norwegen, Kraftwerkbetreibern aus Japan und Korea, Uni-Professoren aus Innsbruck und Trient, oder Vertretern der „AEIT“(Associacione italiana di elettrotecnica) und der „AGI“ (Associazione geotecnica italiana) unsere innovative Kraftwerksanlage zeigen können. Aus Österreich haben uns bereits Vertreter der Stadtwerke Kitzbühel, der Österreichischen Bundesbahnen, die selbst 16 Kraftwerke betreiben, besucht und auch in Südtirol interessieren sich immer mehr Vertreter des Landes und der Gemeinden für unser Kraftwerk.“ 440 Höhenmeter und 1,8 Meter Durchmesser Mit diesen Daten des vertikalen Schachtvortriebs im Berg durch „Raise-Boring-Verfahren“ sind die Projektanten an die Grenze des bisher technisch Machbaren gegangen. Man stelle sich nur das Gewicht der Druckrohre vor (220 Tonnen), die von oben eingeführt wurden und durch das Eigengewicht während der Montage auch eine Dehnung erfahren haben. Durch ein ausgeklügeltes technisches Verfahren wurde die Dehnung wieder ausgeglichen. Neben der Anlage im Berg sorgen auch die „Coandá -Rechensiebe“ bei den Wasserfassungen unter Fachleuten für Aufsehen. Bei der Fassung in Pfunders ist europaweit der bisher größte Rechen dieser Art installiert worden (gefertigt aus Inoxstahl von der Firma Wild-Metal aus Ratschings). In der monatlichen Ausgabe der Terna-News (Terna ist europaweit der größte Netzbetreiber) stellen Ingenieure folgendes fest: „Wir haben Projektierung und Bau fortlaufend beobachtet. Als die Anlage anlässlich der Eröffnung in Betrieb genommen wurde, waren wir uns sicher, dass wir in ein paar Jahren an diese Momente zurückdenken werden und sagen können – ich war dabei! Seit Jahren wurde kein Projekt mit dieser Wichtigkeit in so kurzer Bauzeit realisiert.“ Coandá-Effekt Der Coandá-Effekt ist ein Sammelbegriff, der das Umlenken von Strömungen (Luft, Wasser, Gas ...) beschreibt. Im Flugzeugbau bewirkt er eine Erhöhung des Auftriebs; weitere Anwendungen gibt es im Heizungs- und Lüftungsbau sowie im Küchen- und Laborbereich. Bei Wasserfassungen wird der Coanda-Effekt genutzt, um mit schräg gestellten Feinsieben kleinste Partikel heraus zu filtern. Im Jahr 2012 fand der Coandá-Effekt auch Einzug in die Formel 1 Technologie. Die Auspuffsysteme nutzen diesen Effekt, um mehr Anpressdruck zu erzeugen.

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