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Eishockey 2021/22

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46 SPORT C |

46 SPORT C | 2021 RÜCKTRITT: DAN TUDIN Ein ganz Großer tritt ab Er hat das Rittner Eishockey geprägt wie kaum ein anderer. Am 23. März dieses Jahres zog Dan Tudin einen Schlussstrich unter seine einzigartige Karriere. Der 43-Jährige bleibt den Rittner Buam allerdings als Jugendkoordinator erhalten. Tudin war im Sommer 2006 erstmals nach Klobenstein gekommen. Seither hat der Stürmer, der durch seine Heirat mit Maria Holzner im November 2009 gut 2 Jahre später den italienischen Pass erhalten hatte, 766 Mal das Rittner Trikot übergestreift. Damit führt der Rittner Rekordtorschütze (344 Treffer) gemeinsam mit Emanuel Scelfo, der ebenfalls genau 766 Spiele zu Buche stehen hat, die ewige Rittner Bestenliste an. Tudin war in den letzten 15 Jahren bei allen Erfolgen dabei, die man in dieser Zeit auf dem Hochplateau gefeiert hat: Meister der Alps Hockey League, fünfmaliger Italienmeister, fünfmaliger Supercupsieger und dreimaliger Pokalsieger. Den Abgang von der großen Eishockeybühne hätte sich der gebürtige Kanadier, der in seiner langen Karriere kaum von Verletzungen ausgebremst worden war, wohl anders vorgestellt. „Ich bin bisher von schweren Verletzungen zum Glück verschont geblieben. Ich musste nie operiert werden und habe noch alle meine eigenen Zähne. Ich kann mich an eine Gehirnerschütterung und an einen Innenbandriss im Knie erinnern,“ hatte Tudin vor einem Jahr gesagt. Wenige Monate später wurde ihm pikanterweise eine Verletzung zum Verhängnis: Am 30. Jänner 2021 hatte er sich in Bruneck im 3. Halbfinalspiel der IHL Serie A nach einem Check eines Gegenspielers eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen, von der er sich nicht mehr richtig erholt hat. „Als Dan zu uns gekommen ist, war er ein ausländischer Spieler Dan Tudin mit einer der 14 gewonnenen Trophäen. wie viele andere. Mittlerweile hat er eine Familie gegründet und ist ein waschechter Rittner, der unseren Dialekt spricht und sich perfekt integriert hat“, würdigte Rittens langjähriger Präsident Thomas Rottensteiner, der ebenfalls abgetreten ist, seinen langjährigen Kapitän. Rittens Sportdirektor Adolf Insam pflichtete dem bei: „Dan hat auch in den vergangenen Jahren noch unglaubliche Leistungen gezeigt und war ein wichtiger Baustein in unserem Mannschaftsgefüge. Er ist ein großartiger Athlet, der auf eine herausragende Karriere zurückblicken kann. In den vergangenen 6 Jahren war es mir eine Ehre, mit einem so tollen Spieler, aber auch Menschen zusammenarbeiten zu dürfen.“ Die Zusammenarbeit findet nun eine Fortsetzung. Schließlich wechselt Tudin vom Eis direkt auf die Trainerbank. Er tritt die Nachfolge von Stan Holba an. Der Slowake hat sich nach 25 Jahren vom Hochplateau verabschiedet. Tudin wird fortan ein wichtiges Bindeglied zwischen der Jugendabteilung und der ersten Mannschaft der Rittner Buam sein. Er wird somit die zweifelsohne vorhandenen Rohdiamanten umsichtig schleifen und die nächste Generation an das Erwachsenen- Eishockey heranführen. „Wir wissen unseren Nachwuchs bei Dan in den allerbesten Händen,“ schwärmt Insam. Dan Tudin in seiner ersten Saison 2006/07 … … und in seiner letzten Saison 2020/21.

KARRIEREENDE: THOMAS DI PAULI SPORT C | 2021 47 Vom NHL-Eis in den Ruhestand Die Meldung schlug am vergangenen 22. Juli ein wie eine Bombe und kam für viele wie aus heiterem Himmel: Thomas Di Pauli, Südtirols erster und bisher einziger NHL-Spieler, muss im Alter von nur 27 Jahren aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden. Di Pauli hatte im Juni einen Vertrag bei Krefeld unterschrieben und wäre bei den Pinguinen, wo es zu einem Wiedersehen mit seinem langjährigen Trainer in der AHL, Clark Donatelli, gekommen wäre, als Center für die 1. oder 2. Sturmreihe vorgesehen gewesen. Unmittelbar vor dem offiziellen Beginn der Saisonvorbereitung erreichte den DEL-Klub die Hiobsbotschaft. Dabei hatte sich Di Pauli nach seiner Zwangspause im vergangenen Jahr gewissenhaft auf sein Comeback vorbereitet. „Ich habe jeden Tag viele Stunden trainiert, damit ich für die Saison bereit bin. Für lange Zeit sah es auch sehr gut aus und mein Körper und ich waren bereit für die Aufgabe in Krefeld. Meine körperliche und mentale Kondition sowie mein Zustand waren die besten, die ich je hatte. Leider muss ich nun auf die Ärzte, die mir in den vergangenen Wochen sehr geholfen haben, und auf meinen Körper hören und meine Karriere beenden,“ bedauerte Di Pauli. Über die genauen Gründe, die zum frühzeitigen Rücktritt des Kalterer Angreifers geführt haben, wurde nichts offiziell bekannt. Wie aber durchsickerte, dürfte es sich um eine schwere Unterkörperverletzung handeln. Bei einer Untersuchung des Unterschenkels soll bei Di Pauli eine Veränderung der Gewebestruktur festgestellt worden sein. Die Diagnose muss so schwerwiegend sein, dass für den 27-Jährigen, der bereits zuvor immer von Verletzungen zurückgeworfen wurde, nur noch das Karriere-Ende in Betracht gezogen werden konnte. „Eishockey hat mir so viel im Leben gegeben und diese Erinnerung halte ich sehr nahe am Herzen“. Di Pauli musste bereits in Vergangenheit Operationen am Rücken, Knie und Daumen über sich ergehen lassen. In seiner Zeit in Wilkes-Barre in der AHL konnte er daher nur 147 von 291 möglichen Pflichtspielen bestreiten. In der vergangenen Saison hat er kein einziges Spiel absolviert. Seinen letzten Einsatz hatte der Linksschütze vor der Corona- Pandemie am 16. Februar 2020 bei der 2:3-Niederlage der Wilkes-Barre/Scranton Penguins in Bridgeport. Durch seine Verletzungsanfälligkeit hat es für Thomas Di Pauli den talentierten Angreifer auch „nur" zu 2 NHL-Spielen gereicht. Das war Anfang des vergangenen Jahres. Am 4. Jänner 2020 betrat Di Pauli im Trikot der Pittsburgh Penguins erstmals NHL-Eis, als er mit seinem Team im „Bell Center“ von Montreal am Ende einen knappen Sieg feierte (3:2 n.V.). Keine 22 Stunden später durfte er erneut ran. Dieses Mal in der heimischen „Paints Arena“ in Pittsburgh. Gegner waren die Florida Panthers, die sich mit 4:1 durchsetzten. U12- und U14-Italienmeister mit Kaltern bzw. Bozen Thomas Di Pauli hatte am 29. April 1994 in Bozen das Licht der Welt erblickt. Sein Vater Alexander stammte aus Kaltern, seine Mutter Christina aus den USA. Im Alter von 3 Jahren stand der kleine Thomas erstmals auf dem Eis und erlernte beim SV Kaltern das Eishockeyspielen. Mit seinem Heimatverein gewann er den U12- und mit dem HC Bozen den U14-Italienmeistertitel. Im Sommer 2007 übersiedelte Thomas Di Pauli gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Bruder Theo nach Chicago. In den Vereinigten Staaten spielte er zunächst in den Nachwuchsligen, ehe er 2012 mit den USA in Tschechien U18-Weltmeister wurde. Im Finale am 22. April 2012 hatte der Kalterer beim 7:0-Sieg über Schweden den Torreigen eröffnet. Im selben Jahr wurde er von den Washington Capitals in der 4. Runde als insgesamt 100. Spieler gedraftet. Zwischen 2012 und 2016 bestritt er 145 Spiele für die University of Notre Dame in der NCAA (78 Skorerpunkte). 2016 schaffte Di Pauli den Sprung in die AHL, wo er 4 Jahre lang für die Wilkes-Barre/Scranton Penguins auf Torjagd gegangen war. Nun musste Südtirols erfolgreichster Eishockeyspieler die Schlittschuhe für immer an den Nagel hängen.

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