24 AlpsHL: HC PUSTERTAL Luciano Basile Colin Furlong Während der neue Trainer des HCP weiß, wie man Meisterschaften gewinnt, blieb dies dem neuen Sportdirektor Patrick Bona während seinen 16 Jahren als Spieler in Bruneck bisher verwehrt. „Ich möchte natürlich sehr gerne etwas nachholen, was mir als Spieler nicht gelungen ist. Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die vorne mitspielen kann. Unser Ziel ist es, die jungen Spieler einen Schritt weiterzubringen und uns für die Zukunft in der neuen Arena vorzubereiten“, gibt Bona die Marschroute vor. Die Mannschaft von Präsident Robert Pohlin war in jüngster Vergangenheit mehrmals ganz nah dran an einem großen Titel. In der Saison 2018/19 fehlten 24 Sekunden zur Pusterer Glückseligkeit. In der abgelaufenen Spielzeit verloren die „Schwarz-Gelben“ das Finale um den Italienmeistertitel gegen Asiago, während sie sich in der AlpsHL vor dem Play-off-Auftakt in Position gebracht hatten: Sie hatten die Master Round auf Platz 1 beendet und wären als Nummer 1 in die „5. Jahreszeit“ gestartet. Diese fiel bekanntlich der Corona-Pandemie zum Opfer. Heuer unternehmen die „Wölfe“ den nächsten und im alten Stadion den letzten Anlauf. Beim vorzeitigen Abbruch der letzten Saison standen bereits 8 Spieler beim HCP unter Vertrag. „Aufgrund der finanziellen Situation mussten wir bestehende Verträge neu verhandeln und Kürzungen vornehmen. Ich muss den Spielern ein großes Kompliment machen: Sie waren sich der derzeitigen Situation bewusst und haben auf bereits zugesichertes Geld verzichtet“, findet Bona lobende Worte für sein Personal. Für Roland Hofer und Tobias Brighenti war trotz eines gültigen Arbeitspapiers dagegen kein Platz mehr, weshalb sich die beiden Verteidiger nach Alternativen umsehen mussten. In Bruneck ist im heurigen Frühjahr eine Ära zu Ende gegangen: Armin Helfer, langjähriger Kapitän und Gallionsfigur bei den „Wölfen“, hat seine Karriere beendet und eine große Lücke hinterlassen. Im 22-köpfigen Kader stehen 13 waschechte Pusterer. Neben den 5 Gastarbeitern kommen nur Raphael Andergassen, Tommaso Traversa, Davide Conci und Yuri Cristellon von „auswärts“. Colin Furlong ist nicht nur für den HC Pustertal sehr wertvoll „Im Eishockey macht der Torhüter 75 Prozent des Spiels aus. Es sei denn, es ist ein schlechter Torhüter. Dann sind es 100 Prozent,“ sagte einmal der frühere Nationaltrainer von Italien, Gene Ubriaco. Colin Furlong macht beim HC Pustertal 75 Prozent des Spiels aus. Zumindest in den letzten 2 Saisonen. Der 27-jährige Kanadier war im Sommer 2018 aus der Universitätsliga USports als unbeschriebenes Blatt erstmals nach Europa gekommen und spielte sich in Bruneck schnell in die Herzen der Fans. Der Rechtsfänger glänzte mit einer Fangquote von 93,7 Prozent und 13 „Shutouts“. Im vergangenen Winter knüpfte Furlong an die großartigen Leistungen des Vorjahres an, wehrte 93,5 Prozent der auf sein Tor abgefeuerten Schüsse ab und war damit nicht nur der beste Goalie der AlpsHL, sondern wurde auch zum wertvollsten Spieler (MVP) der Liga gekürt. Der 20-jährige Hannes Stoll hat zuletzt 6 Mal sein Können unter Beweis stellen können und kann sich von Furlong sehr viel abschauen. In der Abwehr stehen 6 „Puschtra Buibm“ und ein Brite Armin Helfer zu ersetzen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Auf den Schultern von 6 „Puschtra Buibm“ und einem Briten ruht eine schwere Last. Armin Hofer hat vor einem Jahr das Kapitänsamt von Helfer übernommen und war auf und neben dem Eis für alle Mitspieler ein Vorbild. Hofer ist seit Jahren die Beständigkeit in Person. Der Allrounder kann eigentlich alles: Vor dem eigenen Tor aufräumen, schnell umschalten, genaue Pässe spielen und auch Tore schießen. Stephen Lee
SPORT C | 2020 25 Armin Hofer und Ivan Althuber (von links) Brett Perlini Gemeinsam mit Ivan Althuber und Rückkehrer Daniel Glira wird der 33-Jährige die Fäden in der Hintermannschaft ziehen. Althuber ist längst zu einem soliden Verteidiger gereift. Der 26-jährige Pfalzner kann nicht nur sehr körperbetont spielen. „Mr. Zuverlässig“ hat in Vergangenheit auch im Angriff mehrmals sein Können unter Beweis gestellt. Der gleichaltrige Glira kehrt nach 4 Jahren beim HCB Südtirol nach Bruneck zurück. Der Nationalverteidiger hat sich in Bozen enorm weiterentwickelt, der endgültige Durchbruch ist ihm aber versagt geblieben. Das will der Toblacher, der in der Saison 2017/18 den EBEL- Titel gewann, jetzt bei den „Wölfen“ schaffen: Der robuste Abwehrrecke will beim HCP zu einer Identifikationsfigur und Leistungsträger werden. Der erfahrene Danny Elliscasis und die 2 aufstrebenden Maximilian Leitner und Markus Steinkasserer werden Basile sehr nützlich sein. Der Coach setzt große Hoffnungen in Stephen Lee. Der 29-jährige Brite hat erstmals in seiner Karriere die Insel verlassen. Dort wurde er unter anderem 4 Mal Meister mit Nottingham. Mit den Panthern gewann er 2017 in Klobenstein den Continental Cup und spielte im darauffolgenden Jahr in der Champions Hockey League. „Stephen ist ein mannschaftsdienlicher Spieler, der vor allem vor dem eigenen Tor aufräumen kann. Er ist ein Leader, der auch vom Charakter her ausgezeichnet ins Team passt“, beschreibt Basile seinen einzigen Neuzugang in der Abwehr. Der Brite Brett Perlini soll den Angriff ankurbeln Im Angriff soll Lee’s Landsmann Brett Perlini für die nötigen Impulse sorgen. Der 30-jährige Mittelstürmer entstammt einer eishockeyverrückten Familie. „Brett ist besonders offensivstark. Er ist schnell, technisch versiert, verfügt über einen knallharten Schuss und eine gute Übersicht. Zudem bringt er die nötige Erfahrung und Härte mit“, schwärmt Basile über den britischen Nationalspieler. Apropos Briten: Mit Steve Thornton (2003 bis 2005) hat bereits einmal ein Engländer in Bruneck für Furore gesorgt und in 83 Spielen 119 Punkte gesammelt. Ebenfalls erstmals in Italien spielt Bryson Cianfrone. Der 25-jährige Italokanadier hatte zuvor bei der St. Francis WE ROCK THE ICE Das Beste zum Schluss www.pircher.it
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