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Bauen & Sanieren 2021

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24 DECANTEI AKTUELL ©

24 DECANTEI AKTUELL © Gustav Willeit/PEDEVILLA ARCHITECTS Decantei: Zurück zum Ursprung Einem historischen Gebäude neues Leben einzuhauchen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die weit über das gewöhnliche Sanieren und Modernisieren des Bauwerks hinausgeht. Die Architekten Armin und Alexander Pedevilla aus Bruneck haben sich der Herausforderung gestellt: Das Wirtshaus Decantei in der Brixner Altstadt ließen die Brüder im neuen Glanz erstrahlen, indem sie dem geschichtsträchtigen Gebäude den ursprünglichen Charakter zurückgaben. Der Respekt gegenüber der Geschichte prägte von Anfang an die Arbeit der gebürtigen Südtiroler. Für die Architekten Pedevilla war es auch beim Projekt „Decantei“ essenziell, den historischen Spirit des ehemaligen Amtssitzes der Brixner Domherren, dessen bauliche Anfänge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, wieder aufleben zu lassen. Zu diesem Ziel wurden die zwischenzeitlich einge bauten Räume und Oberflächen zurückgebaut und historisch wertvolle Elemente erhalten oder rekonstruiert. Zusätzlich wurden auch bereits vorhandene und zugemauerte Öffnungen im Sinne des Denkmalschutzes frei gelegt. Neben mehreren aufeinanderfolgenden historischen Innenräumen, die Platz für bis zu hundert Personen bieten, gehören auch ein Innenhof und ein sonniger Garten zum Gastbetrieb. www.moling.it

DECANTEI 25 Authentischer Charakter Baulich unverändert blieb die Fassade. Lediglich die ausgetauschten Tür- und Fensterfüllungen deuten auf die neue Nutzung hin. Strukturiertes eingefärbtes Glas fungiert als Bindeglied zwischen den mächtigen Kirchenfenstern des benachbarten Sakralbaus und der gemütlichen Anmutung traditioneller Wirtshäuser. Handgeschmiedete Türoberflächen und speziell angefertigte Türgriffe aus Messing verleihen dem Wirtshaus die typische historische Note und sorgen dadurch für die optimale visuelle Verankerung des Gebäudes im Domviertel. Ein besonderer Hingucker im Innenraum sind die charakteristischen Messingleuchten, die in einem eigenen Verfahren gepresst und händisch nachbearbeitet wurden. Ihre Trompetenform stellt eine bewusste Verbindung zur ehemals klerikalen Nutzung her und ermöglicht ein direktes und dennoch blendfreies Licht. Aus Marmormehlen sowie gewaschenen und sortierten Flusssanden wurde reiner Luftkalk für den Unterputz der Wände gebrannt. Darauf wurde Kalkfeinputz aufgebracht, dessen Farbton aus der Vermengung verschiedener Marmormehle und Siliziumsande resultiert. Der dunkle und händisch geglättete Innenputz sorgt zusammen mit dem verwendeten heimischen Lärchenholz für eine gesellige Wirtshausatmosphäre. Letztere wird durch eine umlaufende Wandtäfelung, die die unterschiedlichen Zeitschichten optisch zusammenführt, noch stärker zur Geltung gebracht. Diese Täfelung fungiert zusätzlich als akustischer Resonanzkörper, trägt zur indirekten Beleuchtung der Wand- und Deckenflächen bei und sorgt für die Raumlüftung, deren Leitungen nicht sichtbar im Boden verlaufen. Ein weiteres Highlight, das auf die komplexe Altersstruktur des Bauwerks hinweist, sind Jahreszahlen aus Messing, die die reiche Geschichte des Wirtshaus-Gebäudes für den Gast erlebbar machen. Ein Gesamtkonzept Auffällig ist die starke Präsenz des Kreises. Von den abgehängten Akustikdecken aus Holzwolle-Leuchtbauplatten über die Grundform der Leuchten, die Ornamentik des Glases und der Türen bis hin zur Ausgestaltung der Möbel und Pflasterung im Außenbereich – der Kreis als vollkommenes geometrisches Element taucht immer wieder ordnend auf. Die gespaltenen Porphyr-Nocken mit Randeinfassungen aus Granit im Innenhof fügen sich optisch perfekt in das konsequente Gestaltungskonzept. Das vulkanische Gestein Porphyr dient PROJECT Wir danken für das Vertrauen und für die angenehme Zusammenarbeit. lichtstudio.com

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