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Alpine Technologien 2022

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18 SKIPISTENAUFBEREITUNG

18 SKIPISTENAUFBEREITUNG Rodung der geplanten, neuen Pistenfläche Letzte Geländesystemierungen vor der Begrünung der neuen Skipiste im Bereich einer neuen Aufstiegsanlage Schwünge zieht, denkt man nicht im Traum daran, was die Betreiber der Skigebiete im Voraus alles planen und umsetzen mussten. Zurück zur geplanten neuen Piste Vieles muss vorher geklärt werden, und damit kommen spezialisierte Planungsfirmen ins Spiel, denn für die Liftbetreiber wäre das nicht zu schaffen. Um für die neue Saison fer- tig zu werden, wird bis zu zwei Jahre vorher bereits mit der Planung begonnen. Wenn im Frühjahr/Sommer dann z. B. einzelne Bäume gefällt und die Wurzelstöcke entfernt werden, um endlich mit dem Pistenbau samt Erdbewegungsabtreiten beginnen zu können, liegt ein wahrer Behörden- Marathon für die Liftbetreiber bzw. für deren Planungsfirma hinter ihnen. Dazu hat sich die „Radius“-Redaktion bei solchen spezialisierten Planern (unter anderen bei Ing. Erwin Gasser aus Bruneck) erkundigt. Der bürokratische Aufwand für eine neue oder zu erweiternde Skipiste in einem bereits bestehenden Skigebiet ist für logisch denkende Zeitgenossen kaum nachzuvollziehen. Wenigstens wissen wir jetzt, wozu es in der Lagerverwaltung derart viele Beamte und Kommissionen braucht! Das Prozedere für eine Pisten-Variante Nachfolgend die unzähligen Schritte, welche für eine Pistenplanung vonnöten sind, genannt von spezialisierten Planungsbüros. Wobei das Ganze noch kein Recht auf Vollständigkeit erhebt: • Verhandlungen mit den Grundbesitzern; • Ortsaugenschein mit Bauherrn und Planer zur Festlegung der Erweiterung oder des Verlaufes einer neuen Skipiste; • Vorerkundungen bzgl. Eintragung der geplanten Skipiste im Fachplan der Aufstiegsanlagen und Skipisten inkl. Register; • Einsicht in Gefahrenzonenpläne (Lawinengefahr, Muren- und Steinschlaggefahr), hydrologisches Gutachten (Wasserschutzgebiete, Quellen, Wasserkonzessionen), Einsicht in Landschaftspläne (Feuchtgebiete, geschützte Gebiete, Biotope), besonders geschützte Tiere und Pflanzen; • Geländevermessungsarbeiten (Drohnengeländevermessungen oder topografische Aufnahmen); • erster Planungsentwurf; • Einbeziehung der Fachplaner (Ökologe, Geologe, Lawinenschutzexperte); • Erstellung des definitiven Projektes mit ökologischem und hydrogeologisch-geotechnischem Bericht und Schneebericht (Bericht bezüglich Lawinengefahr); • falls die Skipiste UVP-pflichtig ist – Erstellung der UVP (bei Länge Skipiste von über 1,50 Kilometer oder Pistenfläche von über 5,0 Hektar); • Einreichung des definitiven Projektes inkl. der Zustimmung der Grundeigentümer in der zuständigen Gemeinde plus Begutachtung des Projektes in der Gemeindekommission für Raum und Landschaft; • Weiterleitung des Projektes zur Genehmigung durch die verschiedenen Landesämter (landschaftsrechtliche Genehmigung oder Genehmigung durch die Amtsdirektorenkonferenz oder bei UVP-pflichtigen Projekten – Gutachten des Umweltbeirates und anschließende Genehmigung durch die Landesregierung); • Einholung des Gutachtens der Skipistenkommission (Gutachten Forstbehörde, Gutachten Funktionsbereich Tourismus, Gutachten Agentur für Bevölkerungsschutz); • Einholung des Gutachtens beim Amt für öffentliches Wassergut (nur bei Querungen von Fließgewässern); • Eintragung des genehmigten Projektes in das Register des Fachplanes für Aufstiegsanlagen und Skipisten; • Baukonzession und Ausschreibung der Arbeiten.

Foto © Gasser Ingenieur Anzeige 19 Projektpartner für alpines Bauen Die Begleitung der Kunden in allen Planungsphasen zur Errichtung von Aufstiegsanlagen, Skipisten, Beschneiungsanlagen, Wasserspeichern und den dazugehörigen Infrastrukturen ist bereits seit mehr als 30 Jahren das Tätigkeitsfeld des Ingenieurbüros Erwin Gasser aus Bruneck. Aufgrund der Spezialisierung und Erfahrung können heute Projekte in verhältnismäßig geringer Zeit umgesetzt werden. Wegen der hohen urbanistischen Anforderungen an Bauten im alpinen Raum ist eine ausgereifte und detaillierte Planung basierend auf entsprechender Fachkompetenz mehr denn je notwendig. „Die optimale Integration des Bauwerks in die Landschaft mit dem Ziel eines schonenden Eingriffs stellt stets eine Herausforderung dar“, erklärt der Inhaber Ing. Erwin Gasser. Um während der Bauzeit die gewünschte Ausführungsqualität und den vorgegebenen Kostenrahmen sicherzustellen, ist die umfassende Begleitung und Überwachung vor Ort unerlässlich. „Durch den zum Teil sehr späten Baubeginn war die Bauleitung heuer stark gefordert.“ Pünktlich zum Saisonauftakt 2022 konnten nachfolgende Projekte abgeschlossen werden. Aufstiegsanlage DORFLIFT KASTELRUTH Für die Dorflift Kastelruth GmbH plante das Ingenieurbüro Gasser den neuen Skilift DORFLIFT KASTELRUTH und realisierte die zugehörige Skipiste. Zudem wurden eine Beschneiungsanlage und ein Wasserspeicher mit einer Kapazität von 4.970 Kubikmetern, einer eigenen Schieber- und Pumpstation sowie einer zentralen Steuerungsanlage errichtet. In der neuen Beschneiungsanlage wurden alle derzeit zur Verfügung stehenden Techniken einer modernen, leistungsfähigen und zentralisierten Anlage eingebaut. So kann behauptet werden, dass die Gesellschaft nun über eine der neuesten, geräuschärmsten und vollautomatisch betriebenen Beschneiungsanlagen verfügt. Zur Versorgung der Anlagen mit elektrischem Strom musste die bestehende angrenzende Elektrokabine erneuert werden. Für den Ingenieur lagen die großen Herausforderungen dieses Projektes einerseits in der knappen Bauzeit – September bis Dezember 2022 – und in der Beschaffenheit des Bodens, welche zeitweilig zur Verzögerung des Baufortschritts führte. Aufstiegsanlage SCHWARZHORN Das Ingenieurbüro Gasser fungierte als Planer und Bauleiter für die Arbeiten am neuen Skilift SCHWARZHORN im Skigebiet Jochgrimm. Es handelte sich um die Erneuerung der bestehenden Anlage, wobei die Trasse leicht verändert wurde. Auch bei diesem Projekt wurde das Ingenieurteam mit einer sehr kurzen Bauzeit konfrontiert. Aufstiegsanlage SONNENLIFT Die Klausberg Seilbahn AG gab dem Ingenieurbüro Gasser den Auftrag, die neue automatisch kuppelbare 10er-Kabinenumlaufbahn SONNENLIFT zu planen. Dabei sollte die Achse etwas verschoben sowie tal- und bergwärts verlängert werden. Des Weiteren sollten die zugehörigen Skipisten und die Talabfahrtspiste an die neue Situation angepasst und erweitert werden. Das Projekt umfasst neben der neuen Beschneiungsanlage auch zwei Pistenunterführungen zur Vermeidung von höhengleichen Kreuzungen. Mit den Bauarbeiten wurde anschließend an die Genehmigungsphase kurz vor Saisonbeginn begonnen. Der Abschluss der Arbeiten ist für das kommende Jahr 2023 geplant. Gasser Ingenieur Michael-Pacher-Straße 11 | 39031 Bruneck Tel. 0474 551 679 info@gasser-ingenieur.it | www.gasser-ingenieur.it Foto © Gasser Ingenieur

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