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Alpine Technologien 2018

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42 08/2018 portrait Erich Kostner – War der Touris Es ist das erste Mal, dass in der Radius-Rubrik „Portrait“ ein Nachruf geschrieben wird. Die Ausgabe „Alpine Technologie“ ist dafür prädestiniert – denn möglicherweise gäbe es in dieser Ausgabe ohne den Liftpionier Erich Kostner, verstorben im Juni dieses Jahres, weniger über neue Seilbahnen zu berichten. Erich Kostner, Jahrgang 1921, war schon zeitlebens eine Legende. Dazu ein kurzes Intermezzo aus dem Jahr 2002. In der Comicihütte am Fuße des Langkofels gab es eine Medienveranstaltung. Mit dabei waren neben Erich Kostner weitere Dolomiti-Superski-Initiatoren wie Gianni Marzola oder Franz Perathoner. Am Ende der Aufzeichnungen eine kurze Verabschiedung, der 81-Jährige stieg in seine Carvingskier vor der Hütte, ein kurzes Winken und weg war er; von hinten gesehen mit der Eleganz eines Skilehrers und mit der Agilität eines 40-Jährigen ... Seine ausgezeichnete körperliche und geistige Verfassung waren wohl ein Resultat seiner gesunden Lebensführung, der Liebe zur Natur, zur Jagd, verbunden mit viel Bewegung, und nicht zuletzt der tiefen Befriedigung ob seines erfolgreichen Schaffens. Der erste Sessellift Seine Begeisterung für alles Technische ließ ihn nach dem Krieg einen tollen Plan schmieden. Gab es bis dahin einige Schlittenseilbahnen (ein großer Schlitten, welcher von einem Seil gezogen wurde, um darauf die Gäste zu transportieren), so sollten in Zukunft Sessel, die an einem Seil befestigt waren, die Wintersportler in die Höhe bringen. Der Sessellift war seine Vision, nur über die Machbarkeit gab es anfangs erhebliche Zweifel. Es fehlten anfangs nicht nur ein konkreter Plan, sondern auch Maschinenbauteile, die für ein solches Vorhaben benötigt wurden. Es war der Beginn einer neuen Ära des Wintersports, als die Anlage auf den Col Alt – seinem Hausberg in Corvara – 1947 den Betrieb aufnahm. Der Lift wurde vom Ministerium in Rom als erster Sessellift Italiens kollaudiert und im entsprechenden Verzeichnis mit der Nummer eins eingetragen und funktionierte jahrelang tadellos. Der Sessellift entwickelte sich zum Magneten; zahlreiche Wintersportler kamen deswegen nach Corvara, um die neueste technische Errungenschaft zu bestaunen und zu probieren. In der Folge entstanden weitere Liftprojekte rund um Corvara und im gesamten Dolomitengebiet. Auf den Col Alt führt längst eine moderne Gondelbahn mit einer Förderleistung von über 2.000 Personen pro Stunde. Entwicklung von Tourismus und Seilbahnwirtschaft Vater Franz Kostner war Bergführer und übernahm 1908 das Hotel Posta-Zirm in Corvara. Nachdem zwei Weltkriege das zarte Pflänzchen Tourismus in Corvara wieder zum Verwelken gebracht hatten, war für den Visionär Erich Kostner klar, dass nur über diese Schiene das verschlafene Tal wieder zum Leben erweckt werden konnte. Der erste Sessellift war sozusagen die Initialzündung für die heute bekannte Entwicklung. An die 60 Lifte und Aufstiegsanlagen, diverse Pisten, Beschneiungsanlagen und einige Bergrestaurants gehen wohl auf die Initiative des rührigen Tourismuspioniers zurück. Die Visionen des jungen Erich Kostner Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre, dass nur über den Tourismus für seine Heimat der wirtschaftliche Aufschwung zu schaffen sei, bestätigten sich bald. Die Entwicklung in Corvara und im gesamten Hochabtei in den folgenden Jahrzehnten sucht seinesgleichen. Vom Bauerndorf Corvara zur weltbekannten Destination Alta Badia Neben seiner Begeisterung für die Technik entwickelte sich Erich Kostner auch zu einem erfolgreichen Geschäftsmann. Er war einer der führenden Kräfte bei der Gründung von Dolomiti Superski in den Jahren 1973/74, einem Liftverbund, der bis heute noch als beispielhaft

portrait 08/2018 43 mus- und Liftpionier Der erste Sessellift Italiens aus dem Jahr 1947 von Corvara auf den Col Alt. für viele andere Kooperationen in ähnlicher Form gilt. Seine Familie ist Hauptaktionär der Grandi Funivia Alta Badia AG, einer der größten und rentabelsten Liftgesellschaften des Landes mit einem Umsatz von über 16 Millionen Euro. Mindestens gleich groß wie sein Gespür für Geschäftliches war sein Engagement für das gesamte Seilbahnwesen. Ende der 1970er Jahre war er Gründungsmitglied des staatlichen Seilbahnverbandes ANEF (Associazione Nazionale Esercenti Funiviari) und war bis 1986 der Präsident. Zudem war er im Präsidium des OITAF, eine internationale Organisation für das Seilbahnwesen. In all diesen Aktivitäten und Positionen hat er es immer verstanden, seine Partner für seine Ideen zu begeistern. Seiner zuvorkommende Art, verbunden mit diplomatischem Geschick, war es zu verdanken, dass bei konträren Ansichten und oft großen Meinungsverschiedenheiten am Ende immer lösungsorientierte Ergebnisse zustande kamen. Für Hochabei war er zweifellos der Wegbereiter für die gesamte touristische Entwicklung. Im Jahr 2009 verlieh ihm der damalige Staatspräsident Giorgio Napolitano für sein Verdienste den Orden „Cavaliere del Lavoro“. Truck Center – Ihr Vertragshändler für Linde Material Handling im Raum Trentino-Nord und Südtirol • Neue und gebrauchte Stapler • Kurz-, mittel- und langfristiger Verleih • Logistik und Finanzierungen auf Maß • Assistenzdienst im gesamten Raum Trentino-Südtirol • Bestens ausgestattete Werkstatt • Servicezentrum für Ersatzteile und Zubehör • Sicherheitsberatung Truck Center: Ihr Geschäftspartner Truck Center ist der exklusive Vertragshändler für den Weltmarktführer in Sachen Staplerproduktion, Linde Material Handling. Dank der Kooperation mit Linde sind wir nicht nur Wiederverkäufer für hochwertige Stapler, sondern darüber hinaus auch Ihr professioneller Ansprechpartner für Service und maßgeschneiderte Rundumlösungen im Bereich Logistik. TRUCK CENTER GmbH Altmannstraße 13 • 39100 Bozen Tel 0471/202610 • Fax 0471/201158 info@truck-center.it www.truck-center.it Truck Center – wir heben Sie sicher über jedes Problem hinweg!

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