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Alpine Technologien 2018

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INFO-PR 28

INFO-PR 28 08/2018 aktuell Die Schnalstaler Gletscherbah In Kurzras im Schnalstal betreibt die Schnalstaler Gletscherbahnen AG zwischen der Talstation auf 2.011 Metern und der Bergstation am Hochjochferner auf 3.212 Metern die höchste Seilbahn Südtirols. In nur sechs Minuten überwindet die Seilbahn in imposantem Gelände gut 1.200 Höhenmeter. Der Bau der Seilbahn und der dadurch bedingte Aufschwung des Tourismus und des Skilaufs im Schnalstal gehen zurück auf die 1970er Jahre. Am 1. Juli 1975 ist die Gletscherbahn in Betrieb gegangen. Seit jeher war es den Betreibern ein Anliegen, die Bahn mit Strom aus den eigenen Ressourcen anzutreiben. Bereits beim Bau der Seilbahn wurde vorausschauend auch an das Thema Energieversorgung gedacht. Seit 1985 liefert ein Wasserkraftwerk sauberen Strom, mit welchem sich die Bahn selbst versorgt oder den Strom im Netzparallelbetrieb in das staatliche Stromnetz einspeist. Durch den Strom aus Wasserkraft, kombiniert mit zwei Blockheizkraftwerken, können mehr als 50 Prozent des Gesamtbedarfs gedeckt werden. Als 2015 die 30-jährige Konzession für die betriebsinterne Wasserkraftanlage ausgelaufen war, stellte man fest, dass sich die ca. fünf Kilometer langen Druckrohrleitungen in einem desolaten Zustand befanden und es große Wasserverluste gab. Die Rohre waren in den 1980er Jahren ohne Schub- und Zugsicherungen im Steilgelände verlegt worden, und die Zusammenschlüsse waren mittels T-Stücken realisiert worden, was äußerst ungünstig ist. Die gesamte Rohrleitung musste also ersetzt werden. Durchgeplantes Sanierungskonzept Nach den Plänen von Ingenieur Ulrich Innerhofer aus Schlanders wurde ein umfassendes Sanierungsprogramm ausgearbeitet, das neben dem Austausch der Rohrleitungen auch Sanierungen der fünf Wasserfassungen und den Einbau von Rohrbruchklappen umfasste. Vor allem die kurzen Bausaisonen im Hochgebirge machten die Bauarbeiten zu einer Herausforderung. Von Mitte Mai bis September musste alles fertiggestellt werden. Die beteiligten Firmen leisteten jedoch hervorragende Arbeit. Die beauftragte Baufirma Passeirer Bau schaffte es, innerhalb von zwei Saisonen die gesamte Druckrohrleitung neu zu verlegen. Man entschied sich für neue duktile Gussrohre der Firma TRM. Diese Rohre weisen einzigartige mechanische Eigenschaften auf, die speziell im Gebirge zum Tragen kommen. Die neuen Rohre wurden in den bestehenden Trassen der Berghänge unterirdisch verlegt. Die neue Druckrohrleitung verspricht dank größerer Durchmesser weniger Reibungsverluste und dank besserer Verlegung und Verbindung keine Wasserverluste mehr. Ergänzend wurden die elektromaschinelle Einrichtung saniert und generalüberholt sowie die Steuerungs- und Leittechnik auf neue Beine gestellt. Kürzlich wurden auch die Laufräder der beiden Turbinen gewechselt. Neue Peltonräder mit Wolfram-Carbid-Beschichtung wurden installiert, die den Gletscherschliff aus dem Gletscherstausee besser tolerieren und somit eine höhere Standfestigkeit und Verfügbarkeit garantieren. Die neue Steuerung und Automatisierung der Firma EN-CO bietet darüber hinaus ein völlig neues Energiemanagementinstrument. Damit kann man in Kurzras in Zukunft selbst bestimmen, wann man Inselbetrieb fahren,

aktuell 08/2018 29 nen erneuern also unabhängig vom öffentlichen Netz produzieren möchte, und wann man ins öffentliche Netz einspeisen will. Dabei ist es weniger entscheidend, was man am Strommarkt für den Wasserkraftstrom bekommt, als vielmehr, wie viel man nicht für den Strom bezahlen muss, den man benötigt. Zahlreiche Verbesserungsarbeiten So wurde insgesamt ein völlig neues Energiemanagement installiert, welches eine markante Verbesserung der Leistung des Kraftwerks mit sich bringen und eine nachhaltige Technische Daten zum Wasserkraftwerk Wasserfassungen ............................ 5 2 Turbinen ...................................................... 2-düsige Pelton Fabrikat ................................................................ Kössler Konzessionsleistung ................. 1.278 kW Generator ........................................................ Synchron-Fabrikat ELIN Druckrohrleitung ............................ duktile Gussrohre Fabrikat ................................................................ TRM DN300 K9 PN40 – 500 m I DN400 K9 PN30 – 200 m DN500 K9 PN30 – 550 m I DN600 K9 PN32 –1.700 m DN600 K12 PN40 – 560 m I DN700 K11 PN40 – 550 m Stahlsonderteile PN 40 ......... 4 Stück Verlegeart ....................................................... erdverlegt Regelarbeitsvermögen ....... 11,2 GWh oder 11.200 MWh (Nennwert) Regelarbeitswert ............................. 9 GWh oder 9.000 MWh Stromversorgung für die nächsten Jahrzehnte garantieren soll. Um das betriebsinterne Energie-, Wasser- und Schneemanagement weiter auszubauen, werden mittlerweile auch Pläne gewälzt, den Gletscherspeicher auf 2.700 Meter Seehöhe weiter auszubauen. Das könnte letztlich auch wieder positive Auswirkungen auf die eigene, nachhaltige Stromerzeugung aus Wasserkraft mit sich bringen. Aber auch über die Sanierung des Wasserkraftwerks hinaus herrscht derzeit am Fuße der Grawand viel Bewegung. Nachdem 2017 die neue Umlaufkabinenbahn „Lazaun“ in Betrieb genommen wurde, werden in Kürze die beiden neuen Pisten „Transhumanz“ und „Hasenabfahrt“ eröffnet. Die Transhumanzpiste startet unterhalb der Teufelsegghütte mit einer Querpassage und bietet einen wunderschönen Blick auf Kurzras. Sie endet direkt an der Talstation der Seilbahn. Durch diese neue Variante der Talabfahrt ist es ab sofort auch für weniger erfahrene Skifahrer möglich, auf Skiern vom Gletscher ins Tal abzufahren. Die Hasenabfahrt hingegen verbindet den Gletscher mit den Pisten auf Lazaun, wodurch es künftig nicht mehr notwendig sein wird, die Skier zum Erreichen der neuen Lazaun-Umlaufbahn abzuschnallen. Unter der Führung der neuen Eigentümer sollen weitere innovative Konzepte dem hoch gelegenen Ski- und Wandergebiet wieder zu alter Popularität verhelfen. Schnalstaler Gletscherbahnen AG Kurzras 111 | 39020 Schnals Tel. 0473 662 171 info@schnalstal.com | www.schnalstal.com

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