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Alpine Technologien 2016

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46 07/2016 portrait Johann Röck: „Meine Arbeit ist Für Südtirols Speicherbecken bedarf es infolge des Klimawandels einer Bestandsaufnahme und einer Neuberechnung, was den Bedarf angeht. Besonders die Erstbeschneiung soll künftig in vier bis fünf Tagen pro Gebiet möglich sein. Johann Röck gilt als Experte in Sachen Speicherbecken und Wassermanagement. Schon im Jahr 2010 hat Johann Röck eine Studie über Speicherbecken, Wasserverbrauch und Wassermanagement von Beschneiungsanlagen erstellt. Seitens der Europäischen Union wurde diese Arbeit (EFRE-Projekt) damals auch gefördert. Nun hat er mit seinem Plan Team im Auftrag des Seilbahnverbandes eine weitere Studie, betreffend Maßnahmen und Standorte für Speicherbecken, ausgearbeitet. > Radius: Von welchen neuen Bedingungen geht man aus? Johann Röck: Grundsätzlich sollen die Wasserreserven so groß sein, dass die Erstbeschneiung in der einleitend genannten Zeit von 120 Stunden bewerkstelligt werden kann. Dafür muss das zur Verfügung stehende Volumen der Speicherbecken von derzeit 1,5 Mio. Kubikmeter um ca. 4,5 Mio. Kubikmeter auf insgesamt 6 Mio. Kubikmeter erhöht werden. Dafür stehen öffentliche Gelder in Form von Beiträgen zur Verfügung. Es gibt einige Skigebiete die ihre Aufgaben gemacht haben, die stehen gut da. Viele aber, vor allem kleinere, haben noch Nachholbedarf. > Radius: Was sind die größten Herausforderungen beim Bau von Speicherbecken? J. Röck: Den richtigen Standort zu finden, ist das Thema. Geologie, Lawinen und Wassergefahren durch Muren oder Überschwemmungen sind Auswahlkriterien für den Standort. Dann gilt es, Verhandlungen mit den Betreibern, dem Umweltamt, der Forstbehörde und den Grundbesitzern zu führen und diese zu entschädigen. Manchmal kommt es zu Rekursen, und daher muss danach ein neuer sicherer Standort gesucht werden. > Radius: Skigebiete und Speicherbecken zu bauen, sind Eingriffe in die Natur. Wie verstehen Sie Ihre Arbeit im Sinne von Nachhaltigkeit? J. Röck: Überall dort, wo es möglich ist, planen wir Speicherbecken nicht nur für die Beschneiung, sondern auch für eine Mehrfachnutzung wie Beregnung, Löschwasserversorgung und als Attraktion (Ritten) für die Sommersaison. Zudem nutzen manche das Wasser vom Speicherbecken, im Winter zur Erzeugung von Schnee, im Sommer zur Stromgewinnung. Der ins Netz eingespeiste Strom wird von der GSE entweder

portrait IHR SERVICE- PARTNER FÜR PUMPSTATIONEN mein Hobby …“ vergütet oder mit „scambio sul posto“ den Skigebietsbetreibern als Stromguthaben im Winter zurückgeführt. Bei größerem konzentrierten Wasservorkommen kann sich diese kleine Mehrinvestition lohnen. Auch können Speicherbecken im Fall eines Brandes als Löschwasserreservoirs dienen. > Radius: Sie sind schon sehr lange auf dem Markt und immer noch begeisterungsfähig? J. Röck: Meine Arbeit ist mein Hobby. Die Vereinheitlichung der Normen auf europäischem Niveau erleichtert die Arbeit und bietet mehr Wettbewerbsfähigkeit, auch wenn die Umstellung groß war. Doch von Region zu Region gibt es andere Vorschriften und Gepflogenheiten, rechtliche Abweichungen, andere urbanistische Voraussetzungen und unterschiedliche Regelungen. Es kostet viel Zeit und Energie, diese Hürden zu sichten und zu nehmen. Dann beginnt der immer wieder spannende Moment, wenn etwas Neues entsteht. Und es ist ein Glück, nicht nur die Entstehung, sondern auch das fertige Ganze mitzuerleben. Wassernutzung in Südtirol Die Tabelle zeigt die aktuellen Wasserverbrauchswerte für die einzelnen Kategorien (pro Jahr): • Landwirtschaft: 170 Mio. m³ – 61 Prozent • Industrie: 50 Mio. m³ – 18 Prozent • Trinkwasser: 52 Mio. m³ – 18,7 Prozent • Schnee-Erzeugung: 6 Mio. m³ – 2,2 Prozent Fazit: Der Wasserbedarf für die Schnee-Erzeugung in Südtirol beträgt ca. 2,2 Prozent vom Gesamtverbrauch. Wasser, welches der Natur entliehen wird und ihr verzögert wiedergegeben wird. Quelle: Wassernutzungsplan der Autonomen Provinz Bozen STROM- UND WASSERTECHNIK LAIMER TECNOLOGIE IDRO-ELETTRICHE EMAA ELEKTROMECHANIK ELETTROMECCANICA Verkauf: www.laimer.biz - Tel. 0471 977000 - Bozen Werkstätte: www.em-aa.it - Tel. 0471 977647 - Bozen blauhaus.it

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